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DFB und DFL wollen Junioren-Bundesligen abschaffen

Foto: Thorsten Tillmann
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Der deutsche Fußball will mit einem veränderten Nachwuchskonzept auf die derzeitige Schwäche seiner Talente reagieren. 

Laut einem vertraulichen Strategiepapier des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL), das der FAZ vorliegt, sollen unter anderem die Junioren-Bundesligen in ihrer bisherigen Form abgeschafft werden.

Demnach soll sich der Spielbetrieb von der U14 bis U17 künftig nur noch aus „Entwicklungsspielen“ und „Entwicklungsturnieren“ zusammensetzen – mit 16 bis 20 Spielen beziehungsweise vier bis sechs Turnierwochenenden pro Saison. Der Spielbetrieb der U19 soll zu einer Mischung aus Leistungszentrums-Liga und DFB-Pokal umgestaltet werden.

Durch diese Maßnahmen, die den Wegfall von Tabellen sowie von Auf- und Abstieg implizieren, soll der Ausbildungs-Charakter in den Vordergrund gestellt werden. Das Streben nach kurzfristigem Erfolg, das als Hindernis angesehen wird, würde so keine Rolle mehr spielen. Das Konzept beinhaltet auch neue Spielformen und mögliche Wege zur Individualisierung der Spieler.

Die Neuerungen, die nun den Klubs nahegebracht und dann dem DFB-Präsidium vorgelegt werden sollen, erscheinen den Verbänden notwendig. Das wird durch die lange Mängelliste in dem 20 Seiten starken Papier deutlich.

Die beschriebenen Negativ-Entwicklungen passen zu der Analyse, die U21-Trainer Stefan Kuntz bereits zuletzt im Hinblick auf den internationalen Vergleich vorgelegt hat. „Wir sind sowas von abgeschlagen“, hatte Kuntz in einem Podcast von kicker und DAZN zu Protokoll gegeben.

Aufgrund von verpassten Endrunden oder schwachen Ergebnissen bei den WM- und EM-Turnieren steht die U19 in der Rangliste der Europäischen Fußball-Union (UEFA) nur noch auf Platz acht, die U17 rangiert auf Position sechs.

Nach Ansicht des früheren Nationalspielers Mehmet Scholl leidet auch die A-Mannschaft bereits unter den Fehlentwicklungen im Nachwuchsbereich. „Jogi Löw muss nun ausbaden, was seit Jahren in der Trainerausbildung und im Nachwuchs schiefläuft“, hatte Scholl der Bild-Zeitung nach dem Debakel in Spanien (0:6) gesagt: „Ich wurde vor drei Jahren geteert und gefedert für meine Analyse. Es fehlt die Erziehung zum Erfolg. Wichtige Grundlagen hierfür werden nicht mehr geschult.“ sid

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