KFC-Trainer Stefan Krämer betonte in dieser Saison nicht nur einmal, dass nun endlich „seine Mannschaft“ auf dem Platz stehen würde, diese aber noch etwas Zeit für ihre Entwicklung brauche. Der 53-Jährige wollte und brauchte diese neue Mannschaft, was überhaupt der Grund für sein zweites Engagement bei den Krefeldern war. Und er bekam sie. 16 Neuzugänge unterschrieben bei den Blau-Roten. Junge, teils unbekannte Spieler, die die 3. Liga annehmen. Der Start in die neue Spielzeit verlief noch etwas holprig. Es dauerte, bis die Abläufe stimmten. Jetzt aber kommt der neue KFC Uerdingen so langsam ins Rollen.
Zwei dieser hungrigen Spieler, die neben Topscorer Muhammed Kiprit eine große Bereicherung werden sollen und für den neuen Weg stehen, sind Heinz Mörschel und Hans Anapak. Mörschel, der schon für Holstein Kiel in der zweiten Liga spielte, kam aus Münster zum KFC. Mit seinem Doppelpack war er am Samstag der Matchwinner beim starken 3:1-Erfolg gegen Unterhaching. Krämer sah nicht nur deshalb einen überragenden Auftritt des Mittelfeldallrounders. „Er hat in der Defensive die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen, eine großartige Laufleistung gezeigt und war an fast allen Umschaltaktionen beteiligt“, äußerte sich Krämer voll des Lobes.
In den vergangenen 14 Tagen hat sich Mörschel im Training in den Fokus gespielt. Dabei schmorrte der 23-Jährige auch schon mehrmals die kompletten 90 Minuten auf der Bank. Krämer gab zu, gerade am Anfang der Saison mit der Leistung des Ex-Kielers nicht immer zufrieden gewesen zu sein, nahm ihn zugleich aber auch in Schutz. „Er hat nicht dort gespielt, wo er es am liebsten tut. Das ist die Achterposition und da war er für mich überragend.“ Mörschel selbst war völlig beflügelt und froh, sich endlich empfehlen zu können.
Mörschel und Anapak glänzen – Albutat noch nicht fit
Ein weiterer Lichtblick ist Hans Anapak. Der 19-Jährige, der aus der U19 von Bayer Leverkusen nach Uerdingen wechselte, gab den Assist zu Mörschels 1:0. Sein Trainer merkte an, dass sich der Mittelfeldmann trotz der Empfehlung einer absolvierten Youth-League-Saison mit der Werkself noch an die nötige Physis in der 3. Liga gewöhnen müsse, um noch mehr Einsatzzeit zu bekommen. „Aber er hat dreimal gespielt und dreimal haben wir gewonnen. Da ich ein abergläubiger Mensch bin, hilft ihm das auch“, scherzte Krämer auf der Pressekonferenz.
Trotz seiner „jungen Wilden“ benötigt der 53-Jährige in seinem Team auch die Erfahrung wichtiger Führungsspieler wie Assani Lukimya oder Tim Albutat. Der Ex-Duisburger stand am Samstag wegen anhaltender Sprunggelenksprobleme wieder nicht im Kader. „Er ist ein Top-Profi. Wenn er die Schmerzen aus dem Gelenk kriegt, ist er ein ganz wichtiger Spieler für uns“, schätzt Krämer seinen Routinier und Antreiber.
Akteure, wie die drei genannten, haben schon bewiesen, was es heißt, sich für seinen Klub zu zerreißen. Das war in den vergangenen zwei Drittligajahren beim KFC nicht bei jedem Spieler der Fall. Stimmt die Einstellung und zünden Mörschel und Co. auch in Zukunft, könnten die Uerdinger unter Stefan Krämer womöglich wieder an die Erfolge seiner ersten Amtszeit anknüpfen. Es bleibt also spannend abzuwarten, wohin die Reise der Krefelder noch führen wird.