Nach der 1:3-Niederlage gegen Viktoria Köln am Montag hat sich der MSV Duisburg von Trainer Torsten Lieberknecht getrennt. Für ihn als Nachfolger kam nur einen Tag später Gino Lettieri zurück. Der in der Schweiz geborene Italiener war bereits von Juli 2014 bis November 2015 der Verantwortliche an der Seitenlinie der Duisburger und soll den Klub nun wieder in ruhigere Fahrwasser zurückführen. Doch dieser Schuss muss sitzen. Der MSV Duisburg befindet sich immer noch in einer finanziell äußerst angeschlagenen Lage.
Schon Anfang September, als mit Peter Mohnhaupt ebenfalls ein Rückkehrer den Posten als Geschäftsführer übernahm, hatte der Verein mitgeteilt, dass die Saison nur bis Dezember durchfinanziert ist. Und wie Präsident Ingo Wald am Donnerstag bei der Vorstellungs-Pressekonferenz des neuen Trainers mitteilte, ist sie es immer noch nicht komplett. „Es wäre besser, wenn der Geschäftsführer hier sitzen würde, weil ich die aktuellen Zahlen nicht habe“, sagte er. „Ich kann nicht sagen, ob es Ende Januar ist oder Anfang Februar. Aber wir sind in einer Situation, in der wir die Durchfinanzierung noch nicht sichergestellt haben. Was ich sagen kann, ist, dass wir in intensiven Gesprächen sind - mehrgleisig -, um diese Lücke zu schließen.“
Wegen Investor in guten Gesprächen
Es gelte, einen Kreis zu durchbrechen, bei dem sportlicher Erfolg für einen finanziellen Erfolg sorgt, der sich dann auch wieder in sportlichem Erfolg widerspiegelt. „Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Investoren, bei denen wir diskutieren, wie wir frisches Geld in den Verein zuführen können. Das sind aber Gespräche, die nicht innerhalb einer Woche erledigt sind. Da gibt es viele Dinge abzuklären. Wir sind in guten, aber keinen abgeschlossenen Gesprächen.“
Der Forderung nach einem Sportvorstand erteilte Wald derweil eine kleine Absage. Es gäbe niemanden mit sportlicher Kompetenz, der bereit sei, dieses Amt ehrenamtlich auszufüllen, zumal bei einem Vorstandsposten Haftungsproblematiken im Raum stünden. „Das Thema läuft uns hinterher, seit Bernard Dietz seinen Posten aufgegeben hat“, sagt Wald, der betonte, dass man sich nach dessen Rücktritt noch sehr um ihn bemüht hätte: „Wir haben alles versucht, ihn von diesem Entschluss abzubringen. Dem ist er nicht gefolgt.“ Andersrum sei dies in der 3. Liga auch kein Muss, wie die restlichen Klubs zeigen: „Eine solche doppelte Besetzung in der 3. Liga sehe ich bei keinem Verein.“