„Für mich ist es ein Unding, Spieler in Risikogebiete zu schicken. Es ist Aufgabe der FIFA, diese Partien entweder zu verlegen oder sicherzustellen, dass die Spieler nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne müssen“, sagte Manager Stefan Reuter vom FC Augsburg dem kicker.
Ähnlich sieht es Jochen Saier vom SC Freiburg. „Von Reisen in Risikogebiete und der schnellen Wiedereingliederung der Spieler geht ein nicht unerhebliches Risiko für den Liga-Spielbetrieb aus“, äußerte der Sportvorstand: „Von der FIFA sollten daher wieder entsprechende Regelungen erlassen werden. Es kann nicht sein, dass wir Spieler abstellen, die danach für uns Klubs in der Bundesliga nicht einsatzfähig sind.“
Vor den Länderspielen im September hatte die FIFA die Abstellungspflicht für die Vereine gelockert. Für Partien in Corona-Risikogebieten mussten die Klubs ihre Profis nicht ziehen lassen. Bisher hoffen die Vereine vergeblich auf eine ähnliche Regelung für Oktober. „Solange eine Abstellungspflicht besteht, haben wir keinen Handlungsspielraum. Die FIFA ist am Zug, Richtlinien festzulegen“, sagte Sportdirektor Markus Krösche von RB Leipzig.
Auch Jörg Schmadtke sieht die Klubs „durch Bestimmungen der FIFA als allein gelassen“. Der Geschäftsführer des VfL Wolfsburg vermisst zudem die Rückendeckung durch den eigenen Verband: „Ich würde mir wünschen, dass sich die DFL da deutlicher positioniert und uns mehr Unterstützung zuteil werden lässt.“
Neben den ausländischen Spielern geht es auch um die deutschen Stars, da die Nationalmannschaft am 10. Oktober in der Nations League im Risikogebiet Ukraine antreten soll. In Absprache mit Teamarzt Tim Meyer wurde festgelegt, dass die Reise zu einem nicht einmal 36-stündigen Blitzbesuch wird, bei dem der Kontakt zur Außenwelt vermieden werden soll.
Aufgrund der Isolationsvorkehrungen in Kiew hat die nordrhein-westfälische Landesregierung zugesichert, dass für die Delegation nach der Rückkehr keine Quarantäne angeordnet wird. Vor und nach der Partie in der Ukraine spielt das Nationalteam in Köln gegen die Türkei und die Schweiz. sid