258 Bundesliga- und 156 Zweitligaspiele, langjähriger Abwehrchef beim VfL Bochum, für den er insgesamt 328 Mal auf dem Feld stand: Marcel Maltritz hat bei den VfL-Fans längst Kultstatus erlangt. Gut sechs Jahre nach dem Ende seiner Profikarriere erfüllte sich der heute 41-Jährige einen großen Traum und machte sich an seinem Wohnort selbstständig – mit Bochums erster und gleichzeitig der bundesweit größten Outdoor-Padelanlage, die ganze 2.500 Quadratmeter fasst.
„Wenn ich den Leuten sage, dass ich gleich zum Padel verabredet bin, denken sie meistens, ich fahre an die Ruhr“, witzelt Maltritz im Gespräch mit RevierSport. Der gebürtige Magdeburger, der von 2004 bis 2014 für den VfL Bochum aktiv war, hat den seit rund acht Jahren im Trend liegenden Padelsport, der ursprünglich in den 1970ern in Südamerika entstanden ist und eine Mischung aus Tennis und Squash darstellt, vor vier Jahren entdeckt. „Ich war direkt total angefixt und habe schon zahlreiche Turniere gespielt. Dann habe ich mir vorgenommen, Padel nach Bochum zu bringen“, berichtet der Ex-Profi. Beim Padel wird stets im Doppel gespielt, der Unterschied zum Tennisfeld sind die hinten und seitlich fixierten Glaswände, die beim Spielen mit eingebunden werden dürfen.
Maltritz, der nun mit seiner Familie seit über 15 Jahren in Bochum wohnhaft ist, fühlt sich dort immer noch extrem wohl. „Die Stadt befindet sich im Wandel, einige alte Industriezweige brechen langsam weg. Die Universität hier hat ähnlich wie in Köln einen sehr großen Sportbereich. Das war mein Ansatzpunkt, hier etwas langfristiges aufzubauen“, erklärt er. Die Outdoor-Anlage zog der ehemalige Bundesligaspieler mit eigenen Mitteln hoch, auch sein Hauptjob hat Maltritz noch zu bewältigen – der frühere VfL-Kapitän ist Key Account Manager beim Bochumer Startup-Unternehmen Bonamic, nachdem er nach dem Ende seiner Profikarriere unter anderem in der Vermarktungsabteilung des Zweitligisten tätig war.
Maltritz drückt dem VfL Bochum die Daumen
„Da bleibt aktuell nicht allzu viel Zeit für Fußball“, merkt der Familienvater an. Den spielt er aber dennoch: 2019 heuerte er beim Kreisliga A-Ligisten DJK Teutonia Ehrenfeld an. „Zu den Trainings schaffe ich es nicht so oft, bei Spielen versuche ich aber, immer dabei zu sein“, berichtet Maltritz, der im ersten Saisonspiel gegen den SV Waldesrand Linden beide Tore zum 2:1-Erfolg erzielte. Zur zweiten Partie, dem 6:0 bei DJK Wattenscheid II, schaffte er es aus beruflichen Gründen nicht.
Seinem Herzensverein VfL Bochum wünscht Maltritz ein Anknüpfen an die erfolgreiche Rückserie der vergangenen Spielzeit. „Die 2. Liga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen. Ich betrachte es aber als durchaus realistisch, dass der VfL oben mitspielt und es am Ende unter die ersten drei Teams schaffen kann. Man muss jedoch immer schauen, was Corona alles zulässt“, sagt der Ex-Bochumer.
Autor: Leon Peters