Ausgangslage:
Beide Klubs sind mit ihrem DFB-Pokal-Erstrundenspiel ins Pflichtspieljahr 2020/21 gestartet. Während der VfL Bochum sein Duell mit dem Fünftligisten FV Engers souverän mit 3:0 (1:0) für sich entscheiden konnte, hatte der FC St. Pauli mit dem Südwest-Regionalligisten SV Elversberg deutliche Probleme. Schlussendlich verloren die Hamburger mit 2:4 (1:2) und schieden aus dem DFB Pokal aus.
Personell herrschte beim Gast dazu Aderlass in der Sturmspitze. Boris Tashchy und Neuzugang Simon Makienok fielen aus, weshalb Flügelspieler Daniel-Kofi Kyereh im Mittelsturm begann. Auf Bochumer Seite fehlten Milos Pantovic, Saulo Decarli und Thomas Eisfeld.
Analyse:
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es der VfL Bochum, der die erste gute Torchance der Partie bekam. Gerrit Holtmann scheiterte an Pauli-Keeper Robin Himmelmann (15.). Nun war der VfL jedoch dran und belohnte sich für die darauf folgende Drangphase mit dem Führungstreffer durch Robert Zulj (26.).
Auch danach blieb der Gastgeber am Drücker, schnürte den FC St. Pauli in der eigenen Hälfte ein. Bochum präsentierte sich bissig in den Zweikämpfen, verpasste es jedoch, das 2:0 nachzulegen. So ging es mit einer völlig verdienten 1:0-Führung in die Kabinen.
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Nach der Pause fehlte dem VfL zwar die zuvor gezeigte Dominanz, doch dem Gast aus Hamburg fiel zu wenig ein. St. Pauli war zwar bemüht, aber Bochum ließ defensiv weiter wenig zu. Das änderte sich nach knapp 70 Minuten, als Kyereh frei vor VfL-Keeper Manuel Riemann auftauchte, den Ball jedoch knapp neben das Tor setzte. Bochum zog das Tempo nun wieder an und legte durch Simon Zoller (76.) das 2:0 nach.
Doch dann kam St. Pauli: Kyereh nutzte zunächst einen Fehler von Vasileios Lampropoulos zum 1:2 (84.) und schoss nur zwei Minuten später zum 2:2-Ausgleich ein. In einer atemberaubenden Schlussphase ließen beide Mannschaften noch hochkarätige Chancen liegen, sodass es beim 2:2 (1:0) blieb.
Doppelpacker des Spiels:
St. Paulis Kyereh holte einen schon nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt nach Hamburg. Nachdem sich der VfL Bochum den Sieg mit einer über weite Strecken ansprechenden Leistung scheinbar verdient hatte, nutzte der Ghanaer spät zwei Unstimmigkeiten im Bochumer Defensivverbund, um die 2:0-Führung zu egalisieren (84., 86.).
Rückkehr des Spiels:
3421 Fans nahmen zum Zweitligastart auf den Tribünen des Bochumer Vonovia Ruhrstadions Platz. Auch wenn das eigentliche Stimmungszentrum Ostkurve geschlossen blieb, hallten immer wieder Gesänge und Anfeuerungsrufe für den VfL durch die Arena. In jeweiliger Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt dürfen Deutschlands Profivereine zunächst für sechs Wochen ihre Stadien wieder bis zu 20 Prozent auslasten. Dabei gelten die gewöhnlichen Abstandsregeln.
Fazit:
Der VfL Bochum verschenkt einen fast schon sicheren Heimsieg. Nach dem 2:2 waren die bis dahin über weite Strecken besseren Gastgeber zwar sichtlich bemüht, sich den Lohn für die ersten 84 Minuten doch noch abzuholen, Robert Tesche scheiterte jedoch an Himmelmann. Unter dem Strich ein unglückliches Unentschieden, da für den VfL gegen lange Zeit harmlose Paulianer ein Sieg fast schon sicher schien.