„Rummenigge hat nicht verstanden, dass es längst nicht nur Ultras sind, die Veränderungen im Fußball fordern, sondern eine breite Fanbasis, die hinter “Unser Fußball' steht und grundlegende Reformen fordert", sagte Sprecher Manuel Gaber dem SID.
Bayern Münchens Vorstandschef Rummenigge hatte sich am Mittwoch in der Sport Bild verärgert über aus seiner Sicht zu viele Forderungen von Ultra-Gruppierungen gezeigt. „Wir sind jetzt leider angekommen an einem Punkt, an dem ich von den Ultras immer nur lese: Wir fordern dies, wir fordern das. Jetzt wollten sie Mitsprache bei der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder“, sagte der 64-Jährige: „Ich frage mich, wo das hinführen soll? Wenn ich immer nur fordere, aber nie bereit bin, etwas zu geben: dann ist irgendwann Schluss!“
Dabei kritisierte Rummenigge vor allem das Bündnis „Unser Fußball“, er bezeichnete dessen Namen als „anmaßend“, da den Fans der Fußball nicht gehöre. Der Zusammenschluss zahlreicher Fanszenen hatte vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) zuletzt grundlegende Reformen für mehr wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Fairness im Fußball gefordert.
„Wir sagen nicht, dass der Fußball uns allein gehört. Wir sagen, wie wir uns unseren Fußball wünschen“, sagte Gaber weiter. Dieser solle „nachhaltig, basisnah und zeitgemäß“ sein - schließlich habe die Coronakrise gezeigt, „wie arg der Fußball von seinen Fans lebt“.
Von Vereinsseite gebe es jedoch noch „deutlich Handlungsbedarf, sich eindeutig zu positionieren“, meinte Gaber. Rummenigge sei da aber der falsche Ansprechpartner: „Rummenigge gehört zu den Profiteuren des aktuellen Systems. Er hat kein Interesse an Reformen“, sagte Gaber: „Natürlich muss man mit Reformen mit denen reden, die überhaupt ein Interesse an einem neuen Fußball haben.“ SID