In der Geschäftsstelle der SG Wattenscheid 09 ist es auf den ersten Blick ruhig. Derzeit ruht der Fußball-Betrieb bekanntlich, und die Saison ist für den zukünftigen Fußball-Oberligisten ohnehin seit Oktober des vergangenen Jahres vorbei.
Umso wichtiger ist, was hinter der ruhigen Fassade geschieht. Denn rund um den in der Insolvenz befindlichen Klub gibt es viel zu tun. Fünf Vorstandsmitglieder sollen den ehemaligen Bundesligisten nach dem Tohuwabohu der vergangenen Jahre wieder auf einen soliden Kurs bringen. Bei Patrick Urbanczik (41) laufen viele Fäden aus den unterschiedlichen Bereichen zusammen.
Der langjährige Unternehmensberater ist zuständig für den Bereich Organisation. Wenig von dem, was er täglich tut, ist sofort für die Fans sichtbar. Seine Aufgaben umfassen unter anderem die Neuaufstellung der Geschäftsstelle, den Ausbau der IT-Abteilung, sowie die Unterstützung der Vorstandskollegen. „Wir haben ein Team, in dem wir Dinge konstruktiv diskutieren und umsetzen. Es tut gut, für den Verein, den man liebt, mit Überzeugung etwas zu bewirken“, sagt Urbanczik im Gespräch mit der WAZ. In erster Linie gehe es darum, den Klub wieder seriös aufzustellen.
Urbanczik investiert viel Freizeit in den Neustart der SG Wattenscheid
Ein Aspekt davon sei zum Beispiel, das Lohrheidestadion wieder familienfreundlicher zu machen. Ein weiterer wiederum ist die Neugestaltung des VIP- und Medienraums an der Wattenscheider Spielstätte. Schließlich wollen die Erwartungen der Fans nicht enttäuscht werden. [article=490628]Mehr als 300 von ihnen haben sich bereits eine Dauerkarte für die kommende Saison gesichert.[/article] „Der Vertrauensvorschuss, den wir bekommen, ist fast schon gruselig“, sagt Urbanczik lachend. „Aber der breite Zuspruch spornt natürlich an, immer weiter zu machen und stellt auch eine Bestätigung unserer aller Arbeit da“, fügt er hinzu.
Mindestens 20 Stunden seiner Freizeit verbringt er mit der SG Wattenscheid 09, deren Herren-Mannschaft seit Oktober des vergangenen Jahres nicht mehr am Spielbetrieb teilnimmt. In der kommenden Saison aber soll Fußball gespielt werden. Urbanczik arbeitet fleißig mit daran, dass diese Vorstellung kein Luftschloss sein wird. Was ihn dazu verleitet? Intrinsische Motivation, versichert der 41-Jährige: „Mir muss niemand auf die Schulter klopfen.“