Wie zum Beispiel die Eingliederung von Spielern, denen zuvor nur wenige Einsatzzeiten gewährt waren. So geschehen bei Thomas Eisfeld und Stefano Celozzi.
Nach dem Spiel in Aue stand Eisfeld im Erzgebirgsstadion und beantwortete Fragen für Medienvertreter. Das war ungewöhnlich, schließlich hatte der einstige Stammspieler zuletzt vornehmlich auf der Tribüne oder Bank des VfL Bochum Platz genommen. Nach dem Re-Start aber war auch der Einsatz des 27 Jahre alten Mittelfeldspielers wieder gefragt, schließlich ging es vor allem in den Englischen Wochen Schlag auf Schlag. Und Eisfeld, der bei den Veilchen zum ersten Mal in diesem Jahr in der Startelf des Fußball-Zweitligisten stand, gab die richtige Antwort auf den von Trainer Thomas Reis gewährten Vertrauensvorschuss.
Sein Tor zur 1:0-Führung leitete den zweiten Auswärtssieg des VfL in Folge ein, und es war zudem ein Beweis dafür, dass beim vor einigen Wochen akut abstiegsgefährdeten Klub sehr viel richtig läuft. „Ich habe mich gefreut, der Mannschaft helfen zu können“, modulierte er seine Gedanken zu einer bescheidenen Phrase, die aber in dieser Situation deutlich gehaltvoller war als an vielen anderen Stellen. Denn, so formulierte es Kapitän Anthony Losilla klar: „Der Trainer wollte ein paar Änderungen vornehmen. Aber niemand hat im Spiel gemerkt, dass wir gewechselt haben.“
Das Team kann Ausfälle kurzfristig kompensieren
Der VfL, das lässt sich nach zehn Spielen ohne Niederlagen und einer hervorragenden Ausbeute nach dem Re-Start resümieren, ist gewachsen. In seiner Bedeutung für die 2. Bundesliga, aber auch als Team. „Wir versuchen, uns gegenseitig zu helfen, zu unterstützen“, hat Ex-Kapitän Stefano Celozzi festgestellt. Der 31-Jährige, ebenso wie Team-Kollege Eisfeld zuletzt eher weniger berücksichtigt, ergänzte: „Gerade nach dem Re-Start sind wir noch enger zusammengerückt. Das sieht man auch auf dem Platz.“
Trainer Reis konnte es sich somit leisten, auf Ausfälle zu reagieren und um sein kräftemäßig zuletzt arg gefordertes Ensemble in Teilen zu schonen. Verletzungsbedingt fehlten zuletzt die Stammspieler Silvere Ganvoula, Danny Blum, Simon Zoller. Außerdem fielen auch Sebastian Maier und Saulo Decarli aus. So sprach es für die Qualität des Kaders, dass Reis seinen im Dauereinsatz befindlichem Stammkräften Robert Tesche, Robert Zulj und Cristian Gamboa aus freien Stücken mehr Erholungszeit geben konnte, ohne den Spielfluss der Bochumer dadurch zu unterbrechen.
Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) muss Reis abermals umbauen. Milos Pantovic, der in Aue die Rote Karte sah, ist gesperrt. Ex-Kapitän Celozzi aber deutet auf das zuletzt erlebte hin: „Es gibt enorm viel Positives, auf das man aufbauen kann.“ Bochums Rechtsverteidiger, der vermutlich für den ausgeruhten Gamboa weichen wird, ergänzt: „Wir haben noch zwei Spiele, die uns kräftemäßig alles abverlangen werden. Aber wir werden noch einmal ans Limit gehen. Das macht momentan unheimlich viel Spaß.“
dh/gp
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