Wenn Rot-Weiss Essen am Sonntag (16:30 Uhr) den MSV Duisburg in der 3. Liga vor einem ausverkauften Stadion an der Hafenstraße zum Tanz bittet, dann liegt das letzte Pflichtspiel in der Liga für RWE 22 Tage zurück.
Es war das fulminante 4:0 gegen die U23 von Borussia Dortmund. Die Essener hatten ihren Spielfluss gefunden, die spielerische Leichtigkeit, die zuvor etwas abhanden gekommen war.
Umso ärgerlicher, dass nicht nur die Länderspielpause den Rhythmus der Essener störte, sondern auch die Absage der Auswärtspartie beim 1. FC Saarbrücken, weil der Rasen für das wenige Tage später stattfindende DFB-Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:2) geschont werden sollte.
Eigentlich ein Skandal, da waren sich alle einig. Aber für RWE nicht zu ändern, sie mussten das Beste aus der Situation machen. Auf der Pressekonferenz vor dem MSV-Derby erklärte Essens Trainer Christoph Dabrowski: "Wir haben gut gearbeitet. Die Jungs zeigen viel Spielfreude - und das jeden Tag."
Wobei der Coach auch Zeit zum Durchschnaufen gönnte. Drei Tage in der Länderspielpause, zwei Tage über Ostern. "Die Jungs sollten auch mal raus aus dem Stadion, wir wollten ihnen etwas Raum geben."
Zudem gab es den Test gegen das ukrainische Team von NK Veres - die Essener gewannen 3:1. Dabrowski: "Da hat sich das nahtlos fortgesetzt, was wir gegen den BVB gesehen haben. Wir haben wieder ein Selbstverständnis, was auch im Training zu sehen ist. Seit Beginn der Woche ist die Qualität im Training auch hoch, wir haben zwei Tage mit Doppeleinheiten gehabt, Donnerstag war noch einmal frei. Jetzt gilt der volle Fokus und die Freude dem Spiel gegen Duisburg."
Was nicht für alle gilt, denn durch die Absage der Saarbrücken-Partie sind Ron Berlinski und der Ex-Duisburger Andreas Wiegel nun gegen den MSV gesperrt. Dabrowski: "Ich musste sie nicht aufmuntern, es hat sich einfach leider so ergeben. Für die Spieler ist das natürlich bitter."