Über 4.000 Saarbrücker nahmen die knapp über 300 Kilometer auf sich, um ihr Team im Aufstiegsrennen der 3. Liga zu unterstützen - nach dem 2:2-Spektakel war die Enttäuschung groß. Ganz anders beim MSV Duisburg. Die Zebras wollten sich nach dem gesicherten Klassenerhalt mit einem Erfolgserlebnis vom eigenen Publikum verabschieden.
Das ist der Mannschaft von Torsten Ziegner mit viel Kampf gelungen. Mit 16.643 Zuschauern zählte der MSV am Sonntag die zweithöchste Kulisse in der laufenden Spielzeit. Nur im ausverkauften Derby gegen RWE im August 2022 waren mehr Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena vor Ort.
Doch bei aller positiven Stimmung auf den Rängen, hatten Ordnungspersonal und Polizei vor dem Spiel alle Hände voll zu tun, die rivalisierenden Fan-Lager auseinanderzuhalten und verhinderten körperliche Auseinandersetzungen im Stadion. Hintergrund: Beim Hinspiel im Januar griffen FCS-Anhänger eine Gruppe von MSV-Fans an, zu der auch Familien mit Kindern zählten. Diesmal blieb es bei den üblichen Provokationen, die Gästefans fielen beim Einlaufen der Teams mit Pyrotechnik auf.
Auch auf dem Platz gab es genügend Anlass für einige Unruhen. Drei Platzverweise, darunter ein unnötiges Nachtreten von Marlon Frey sowie zwei Notbremsen, sorgten für die eine oder andere Rudelbildung. Ziegner konnte die Moral seiner Mannschaft in Unterzahl nur hervorheben: „Die Roten Karten haben sicher nicht dazu beigetragen, dass das Spiel offengeblieben ist oder wir mehr daran teilnehmen konnten. Es war ein Punkt des Willens, weil wir auch in der Phase mit zwei Mann weniger mit sehr viel Leidenschaft verteidigt haben.“
Max Braune, der erneut für Vincent Müller zwischen die Pfosten rückte, rettete mit einigen entscheidenden Paraden den einen Zähler. „Den haben wir uns redlich verdient. Wir wollten den Leuten einen gebührenden Saisonausklang bieten. Es war für alle ein Spektakel. Mit der Bereitschaft, mit der wir aufgetreten sind, hätten wir in Gleichzahl sicher noch gute Chancen gehabt, mehr als nur einen Punkt mitzunehmen.“
Am letzten Spieltag ist der MSV Duisburg dann noch beim SV Waldhof Mannheim gefordert, könnte im Optimalfall noch um zwei Plätze nach oben klettern und die Saison auf Rang zehn der 3. Liga beenden. Die aktive Duisburger Fanszene startete den Aufruf, die Reise in den Südwesten der Republik einheitlich im Trikot anzutreten.