Mit breiter Brust wird der MSV Duisburg nach dem 4:0-Heimsieg gegen den FSV Zwickau die 500 Kilometer lange Reise in den Breisgau antreten. 500 Gästefans werden die Zebras in Freiburg unterstützen. Anders als in den vergangenen Wochen stehen Torsten Ziegner vor allem in der Offensive wieder mehr Alternativen zur Verfügung.
So wird Angreifer Benjamin Girth aller Voraussicht nach mit in den Bus steigen. Der Hoffnungsträger, der sich nach seinem kurzen Comeback zum Jahresstart gut 25 Tage mit einer Wadenverletzung herumplagte, wird allerdings noch keine Option für 90 Minuten sein. „Er ist wieder schmerzfrei und wird in den Abschlusseinheiten auf Herz und Nieren geprüft. Dann entscheiden wir am Freitagvormittag, ob es Sinn macht“, erklärte Ziegner.
Abgesehen von Eigengewächs Hamza Anhari stehen dem Trainer am Wochenende alle Spieler zur Verfügung. Auch Alaa Bakir ist wieder voll im Training. Dass Sebastian Mai nach seinem Ausflug in die Spitze in die Innenverteidigung zurückkehren wird, gilt als wahrscheinlich.
Tobias Fleckstein hat nicht nur wegen seines Treffers am vergangenen Samstag gute Karten neben dem Routinier in der Viererkette aufzulaufen. Besonders hoch bleibt der Konkurrenzkampf auf den Außenverteidigerpositionen. Einzig die Achsenspieler um Kapitän Moritz Stoppelkamp, dem wieder genesenen Torhüter Vincent Müller, Marvin Bakalorz und Mai besitzen eine Startelfgarantie.
Schwieriger wird die Entscheidung im Sturmzentrum, falls Girth nicht die nötige Frische mitbringt. Für die gelernten Angreifer um Aziz Bouhaddouz war die Mai-Aufstellung ganz vorne ein klares Zeichen. Unmut oder „Ärger auf zwischenmenschlicher Ebene“ habe es laut Ziegner in der Mannschaft allerdings nicht gegeben. „Ich kann nicht in die Jungs reingucken. Aber ich hoffe, dass sie nachdenken und es als reizvolle Aufgabe sehen, dass die Entscheidung übertrieben gesagt Schwachsinn war. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie sauer waren."
Mit dem kommenden Gegner verbindet Ziegner nur positive Erinnerung. In seinem ersten Spiel als MSV-Trainer feierten die Zebras am 7. Mai danke eines Heimsiegs gegen den SC Freiburg II den Klassenerhalt, in der Hinrunde besiegten die Meidericher den SCF ebenfalls vor heimischer Kulisse. „Ich bin nicht überrascht, dass sie so weit oben stehen. Sie haben sich als U23-Mannschaft stark entwickelt. Aber wir sind sicher in der Lage, dort zu gewinnen“, betonte der Trainer. Im Dreisamstadion hat das Team um Ex-Duisburger Vincent Vermeij allerdings nur eine Niederlage einstecken müssen (gegen Essen im Oktober 2022).
Das oberste Ziel bleibt es, den jüngst auf neun Punkte angewachsenen Abstand zu den Abstiegsplätzen weiter zu vergrößern. Ziegners Intention: „Wir gucken, was nach vorne geht.“ Was passieren kann, wenn man in der 3. Liga eine Serie startet, hat zuletzt der VfL Osnabrück gezeigt. Der Ex-Klub des Sport-Geschäftsführers Ralf Heskamp kämpfte sich nach sieben Siegen in Folge unter Tobias Schweinsteiger nah an die Aufstiegsränge heran.