Nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen die SpVgg Bayreuth stand der MSV Duisburg im Flutlichtspiel beim FC Erzgebirge Aue zumindest leicht unter Druck. Doch die Meidericher zeigten sich offensiv stark verbessert und gewannen verdient mit 2:0 (1:0). Aziz Bouhaddouz sah die Ampelkarte.
Im Vergleich zum vorherigen Spieltag veränderte Torsten Ziegner seine Startelf auf drei Positionen. Niclas Stierlin rückte für Caspar Jander auf die Doppelsechs neben Marvin Bakalorz, Kolja Pusch ersetzte Jonas Michelbrink auf der Zehnerposition hinter dem einzigen Stürmer Chinedu Ekene, der für Bouhaddouz begann. Baran Mogultay erhielt hinten links erneut den Vorzug vor dem MSV-Torschützen vom vergangenen Samstag, Niklas Kölle. Auf der anderen Seite kam es zum Wiedersehen mit Boris Tashchy. Der Stürmer spielte von 2017 bis 2019 für den MSV unter anderen in der zweiten Liga und wechselte im Sommer zum FCE.
Die Partie lief keine drei Minuten, bis Aues Nummer eins Martin Männel nach einer abgefangenen Flanke unglücklich mit dem Rücken auf dem Rasen landete. Nach einer längeren Behandlungspause konnte die Vereinslegende zunächst weiterspielen – nach neun Minuten ging es für den Kapitän des kriselnden Zweitliga-Absteigers nicht mehr weiter und Veilchen-Ersatztorhüter Philipp Klewin rückte zwischen die Pfosten.
Die Duisburger machten vom Anpfiff weg einen aktiven Eindruck und pressten schon weit im gegnerischen Drittel auf das Aufbauspiel der Gastgeber. Aue hatte zunächst Probleme, sich überhaupt zu befreien. Die erste Chance des Spiels gehörte dennoch der Mannschaft von Carsten Müller. Omar Sijaric prüfte Vincent Müller mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel von halb links (11.). Dann wurden die Zebras gefährlich, zunächst durch einen Lupfer von Moritz Stoppelkamp (20.), dann durch eine Direktabnahme von Pusch (21.), die Klewin stark von der Linie kratzte.
Wenig später war der Aue-Schlussmann dann geschlagen. Ein Eigentor brachte den MSV in Front. Stoppelkamp hatte über die rechte Seite zu viel Platz und konnte unbedrängt in die Mitte flanken. Ekene kam vor Aue-Verteidiger Alexander Sorge an den Ball, der entscheidend ins eigene Tor abfälschte (27.). Auf der Gegenseite beförderte Bakalorz die Kugel um ein Haar ebenfalls ins eigene Netz, doch Müller reagierte stark (35.). Die Hausherren wechselten bereits vor der Pause zum zweiten Mal, während die Zebras mit einer verdienten Führung in die Kabine gingen und die Heimkurve den FCE mit einem gellenden Pfeifkonzerts und viel Hohn verabschiedete.
MSV: Müller – Bitter, Mai, Senger, Mogultay – Bakalorz, Stierlin (89. König) – Stoppelkamp (77. Frey), Pusch (65. Jander), Ajani (77. Kölle) – Ekene (65. Bouhaddouz).
Schiedsrichter: Martin Speckner
Zuschauer: 6.313
Gelbe Karten: Stierlin (8.), Sijaric (14.), Ekene (44.), Bouhaddouz (70.), Taffertshofer (84.).
Gelb-Rote Karte: Bouhaddouz (90.).
Tore: 0:1 Eigentor Sorge (27.), 0:2 Pusch (49.).
Unmittelbar nach Wiederanpfiff gab es für die 250 mitgereisten Gäste-Anhänger wieder Grund zum Jubeln. Marvin Ajani setzte sich über links stark gegen Tom Baumgart durch und hatte das Auge für Pusch, der vor Ulrich Taffertshofer an den Ball kam und flach gegen die Laufrichtung von Klewin einschieben konnte (49.).
Die Ziegner-Elf zog sich danach zunehmend zurück und überließ den Auern die Spielkontrolle. Bis auf eine Rettungstat von Stierlin kurz vor der Linie brachte der Tabellenletzte allerdings nicht mehr viel zustande. Die Duisburger verteidigten sicher und brachten den vierten Auswärtssieg der Saison über die Zeit. Bouhaddouz, der nach 70 Minuten wegen einer Schwalbe bereits verwarnt wurde, flog in der Nachspielzeit wegen eines Foulspiels noch mit Gelb-Rot vom Platz.
Die Zebras kletterten vorerst auf Rang neun und schoben sieben Zähler zwischen sich und den ersten Abstiegsplatz. Im letzten Pflichtspiel des Jahres ist am Samstag (14 Uhr) der Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena.