MSV Duisburg

Wie zwei Ex-Zebras mit Elversberg die Liga aufmischen

22 Punkte aus zehn Spielen, gleichbedeutend mit Platz zwei. Dazu mit 25 Toren die beste Offensive der 3. Liga. Und das als Aufsteiger. Der SV Elversberg ist wahrlich die positive Überraschung der bisherigen Drittligasaison.

Zufall oder Glück ist das nicht. "Sie stehen zurecht da oben", sagte Torsten Ziegner, Trainer des MSV Duisburg, über den kommenden Gegner (Samstag, 14 Uhr, Magenta/RS-Ticker). "Sie sind ein eingespieltes Team und spielen richtig guten Fußball, wenn man sie lässt.“ Dabei sprach der 44-Jährige von einem „klaren Plan“.

Dieser stammt – neben Ex-Präsident und Aufsichtsratsvorsitzendem Frank Holzer - ausgerechnet aus der Feder zweier Ex-Zebras: Sportdirektor Nils-Ole Book und Trainer Horst Steffen, die 2018 ihre jeweiligen Ämter übernahmen.

SV Elversberg: Sportdirektor und Trainer spielten beim MSV Duisburg

Book, der zwischen 2006 und 2008 insgesamt 16 Pflichtspiele für die Meidericher bestritt, stellte mit seiner Erfahrung als Scout bei der „Elv“ eine harmonische und ausbalancierte Truppe zusammen, die zum Trainer passt und Jahr für Jahr gezielt und kostengünstig verstärkt wurde. Diese Saison trifft das vor allem auf Mittelfeldspieler Thore Jacobsen sowie die Angreifer Jannik Rochelt und Nick Woltemade zu. Der Kern besteht jedoch weiterhin aus der Aufstiegsmannschaft, bei der insbesondere Angreifer Luca Schnellbacher (sieben Tore) und Flügelspieler Manuel Feil (sechs Vorlagen) nach dem Aufstieg keinerlei Anpassungsprobleme hatten.

Ohnehin steht in Elversberg das Spielkonzept über allem, das zeigt alleine die Tatsache, dass elf verschiedene Torschützen die 25 Saisontreffer zu verantworten haben. Es ist der Verdienst von Trainer Horst Steffen, der von 1996 bis 2003 91 Pflichtspiele (davon 36 in der Bundesliga) für den MSV Duisburg bestritt und zwischen 2006 und 2009 die Zweitvertretung sowie die U19 der Zebras coachte. Der 53-Jährige konnte die Mannschaft aufgrund der geringen Fluktuation kontinuierlich weiterentwickeln. Das Resultat ist ein eingespieltes wie angriffslustiges Team, das den Gegner früh presst, blitzsauber umschaltet und stets die spielerische Lösung sucht.

Auf diesen Weg wurde im Sommer nach zweimaligen knappen Scheiterns endlich der Aufstieg gemeistert, in der ersten Runde des DFB-Pokals Bundesligist Bayer 04 Leverkusen ausgeschaltet und so wird nun auch die 3. Liga aufgemischt.

Als nächstes wollen Book und Steffen nun ihren Ex-Klub aus nächster nähe demonstrieren, was sie gemeinsam im Saarland aufgebaut haben.