An den 22. Oktober 2021 wird sich Clemens Fandrich, der am Freitag (26. August 2022) bei Rot-Weiss Essen als Neuzugang vorgestellt wurde, nicht gerne erinnern.
Im Spiel der 2. Bundesliga zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem FC Ingolstadt (2:2) sah der Neu-Essener in der 89. Minute die Rote Karte - offiziell wegen einer Spuckattacke. Was war passiert?
Fandrich soll Schiedsrichter-Assistent Roman Potemkin ins Auge gespuckt haben. Der damalige Aue-Profi bestritt die Vorwürfe. Er habe sich beim Assistenten beschwert, spuckte diesen aber nicht an. Kurzum: In der Aufregung sei bei der Diskussion wohl etwas Speichel aus Andrichs Mund in Richtung des Assistenten geflogen. Das Sportgericht glaubte Fandrich nicht und forderte sieben Monate Sperre!
Aue-Vorstand und Anwalt Kay Werner sagte damals gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Sieben Monate sind ein inakzeptables Strafmaß. Wir werden die uns zur Verfügung stehenden Rechtsmittel ausschöpfen und Berufung einlegen. Ich bin der Auffassung, dass ganz wesentliche Verfahrensregeln nicht eingehalten wurden.“
Werner weiter: "Darüber hinaus kam das Gericht nach der Beweisaufnahme zur Auffassung, dass Clemens absichtlich gespuckt hätte. Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Selbst Roman Potemkin hat in seiner Zeugenaussage deutlich gemacht, dass es im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Sprechen und Reklamieren von Clemens geschehen ist. Im Ergebnis dann zu einer Tätlichkeit zu gelangen, ist für mich nicht nachvollziehbar."
Aues Einspruch hatte sich gelohnt. Denn am Ende musste Fandrich "nur" sieben Spiele statt sieben Monate pausieren.