Hinter dem MSV Duisburg liegt eine enttäuschende Drittliga-Saison 2021/2022. Erst nach dem zweiten Trainerwechsel machten die Zebras am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt. Vieles erinnerte an den Endspurt der vergangenen Spielzeit.
Die Zebras waren gefühlt schon gerettet und doch mussten sie bis zum Ende zittern. Das peinliche Niederrheinpokal-Halbfinalaus in Straelen brachte das Fass zum Überlaufen. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und der aktiven Fanszene ist seitdem zerrüttet, was die Spieler nicht nur beim letzten Heimspiel gegen Freiburg II mit „Versager“-Bannern übermittelt bekamen.
Torsten Ziegner mit einem Vertrag bis Sommer 2024 ausgestattet zu haben, war sicher eine mutige Entscheidung von Ralf Heskamp. Doch der neue Trainer scheint einiges vorzuhaben und spricht die Dinge im Gegensatz zu seinem Vorgänger spätestens seit dem feststehenden Klassenerhalt klar an. Der 44-Jährige wünscht sich einen ausgewogeneren Kader. Heskamp ist als Sport-Geschäftsführer nun gefordert, gestandene Drittligaspieler der Altersstruktur zwischen 25 und 27 Jahren zu finden, die den Klub auf den entscheidenden Positionen verstärken sollen.
An der Qualität der Einzelspieler hat es nicht gelegen, dass der MSV dem Abstieg in die Regionalliga zum zweiten Mal nur knapp entkommen ist. Viel mehr haperte es an der richtigen Einstellung. Das Mentalitätsproblem zu beheben und wieder ein Team zu formen. Das wird die Hauptaufgabe von Ziegner in den kommenden Monaten sein.
Jander und Hettwer rücken in den Fokus
Auch wenn es lange danach aussah, haben die Vereinsverantwortlichen die Wiederholung eines großen Fehlers zur rechten Zeit vermieden. Nämlich den, mit einem angezählten Trainer und Sportdirektor in die neue Saison zu gehen, wie es mit Pavel Dotchev und Ivo Grlic vor einem Jahr der Fall war. Heskamp und Ziegner fangen bei Null an und können ohne großen Druck in Ruhe die richtigen Entscheidungen treffen.
Wenn ich junge Spieler weiterentwickeln will, muss ich sie auch einsetzen
Torsten Ziegner
Zwei Spieler, die unter Ziegner in der neuen Saison ziemlich sicher eine bedeutende Rolle spielen werden, sind Julian Hettwer und Caspar Jander. Beide kamen unter Schmidt oft erst kurz vor Schluss ins Spiel. „Wenn ich junge Spieler weiterentwickeln will, muss ich sie auch einsetzen“, betonte der Trainer nach dem 1:1-Unentschieden am letzten Spieltag in Verl.
Vor allem Jander konnte sich in Paderborn von Beginn an gut in Szene setzen. Der 19-Jährige überzeugte nicht nur bei seiner sehenswerten Vorlage zum zwischenzeitlichen Treffer zum 1:0 durch Moritz Stoppelkamp. Das Vertrauen in die Youngsters ist groß, nicht umsonst wurden beide mit einem bis 2024 gültigen Vertrag ausgestattet.