Ausgangslage: Die unnötige Niederlage bei Türkgücü München musste der MSV Duisburg schnell aus den Köpfen kriegen, um gegen Eintracht Braunschweig vor eigenen Fans die erhoffte Reaktion zu zeigen. Der Zweitliga-Absteiger aus Niedersachen startete mit zwölf Zählern souverän in die neue Spielzeit. Am vergangenen Wochenende gab es für die seit fünf Spielen ungeschlagene Mannschaft von Michael Schiele ein 2:2-Unentschieden gegen den VfL Osnabrück. Die Favoritenrolle lag auf Seiten der Gäste.
Bouhaddouz beginnt: Einmal erst stand Aziz Bouhaddouz in der laufenden Spielzeit in der Startelf. Auch weil Orhan Ademi (Bank) unter der Woche von Oberschenkelproblemen geplagt war, stürmte der Marokkaner zum zweiten Mal von Anfang an. Marvin Bakalorz (Wadenprobleme) und Niko Bretschneider (Erkältung) wurden rechtzeitig fit. Somit blieb es lediglich bei einer Veränderung in der Startformation.
BTSV: Fejzic; Schultz, Nikolaou, Henning (58. Otto), Multhaup, Lauberbach, Pena Zauner (58. Consbruch), Wiebe (71. Schlüter), Kijewski (71. Kobylanski), Behrendt, Krauße (89. Strompf).
Tore: 1:0 Bretschneider (12.), 2:0 Ademi (22.), 3:0 Ademi (70.), 3:1 Kobylanski (80.), 3:2 Strompf (90.)
Bretschneider-Hammer: Spielerisch sah MSV-Coach Pavel Dotchev am Montag trotz der Niederlage einen Schritt nach vorne. Nur im Abschluss mangelte es den Duisburgern an der letzten Präzision. Am Samstag sah der Trainer wie die 7.238 anwesenden Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena eine muntere Anfangsphase bei sonnigem Herbstwetter. Und das nur, weil die Hausherren vom Anpfiff weg enorme Aggressivität ausstrahlten. Der Lohn: die frühe Führung, entstanden durch ein Traumtor von Bretschneider. Der MSV-Linksverteidiger hatte im Mittelfeld viel Platz und zog unbedrängt aus 30 Metern ab und senste das Leder unhaltbar oben rechts ins Eck. Die Kugel prallte von der Unterkante der Latte ins Netz. Jasmin Feijzic war machtlos.
Ademi sticht als früher Joker: Seine Startelfrückkehr hatte sich Bouhaddouz sicherlich anders vorgestellt. Ohne gegnerische Einwirkung blieb der Angreifer nach 17 Minuten vor den Trainerbänken lange am Boden liegen. Am Oberschenkel bandagiert war das Spiel für Duisburgs Topstürmer beendet. Unverhofft früh kam es für Orhan Ademi, der schon in den vergangenen Wochen als Bouhaddouz-Vertreter die einzige Spitze bildete, zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Nur fünf Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung verwertete Duisburgs Nummer 29 nicht optimal stehend eine Außenristflanke von Kolja Pusch mit der Stirn ins lange Eck – 2:0!
Ademi zum Dritten: Auch nach dem Seitenwechsel kam von der über die gesamte Spielzeit enttäuschende Braunschweiger Eintracht nichts Brauchbares zustande. Die Dotchev-Elf verteidigte ohne großartig Akzente nach vorne zu setzen souverän und brachte den dritten Heimsieg in dieser Saison sicher unter Dach und Fach. Spätestens mit dem 3:0 durch Ademi, der 20 Minuten vor Schluss den BTSV-Keeper aus kurzer Distanz tunnelte, waren die letzten Zweifel beseitigt. Martin Kobylanskis und Philipp Strompfs Anschlusstreffer kamen zu spät.
Ausblick: Am kommenden Samstag geht es für die Duisburger zum kriselnden FC Viktoria Köln. Im Sportpark Höhenberg kommt es für den Trainer zum Wiedersehen mit seinem vorherigen Verein. Zwei Siege in Folge sind den Zebras in dieser Saison noch nicht gelungen. Bei der angeschlagenen Viktoria gilt es unbedingt nachzulegen, um sich in der Drittligatabelle weiter vorzuschieben.