Schlimme Tage für den Krefelder Fußball. Sportlich hat die Mannschaft des KFC Uerdingen trotz aller Stolpersteine den Klassenerhalt auf den letzten Metern geschafft. Allein: Es hat nichts gebracht. Denn wirtschaftlich bricht der KFC nun in sich zusammen.
Am Mittwoch verkündete der Klub, dass die vom DFB für die Lizenzerteilung für die 3. Fußball-Liga gelegte finanzielle Hürde - die sofortige Hinterlegung eines hohen siebenstelligen Betrags - für den KFC nicht fristgerecht zu erfüllen sei.
Der armenische Investor Roman Gevorkyan steht für einen Start in der Regionalliga nicht zur Verfügung. Die Konsequenz: Es gibt für die KFC Uerdingen GmbH keine positive Fortführungsprognose mehr. Der von den Gläubigern akzeptierte Insolvenzplan ist nicht mehr durchführbar. Der Verein dürfte nun abgewickelt werden.
Übersetzt: Die finanziellen Mittel, die noch da sind, werden unter den Gläubigern aufgeteilt, anschließend gibt es die GmbH nicht mehr.
Was es aber noch gibt, das ist der KFC Uerdingen 05 e.V. Die GmbH wurde gegründet, um den Einstieg von Investoren beim KFC möglich zu machen. Daher betonte der Klub in seiner Meldung auch, dass die weitere sportliche Planung nun in den Händen des KFC Uerdingen 05 e.V. liegt.
Daher wäre es möglich, dass die Uerdinger in der neuen Saison in der Regionalliga starten. Eine Lizenzzulassung hatten sie beantragt, wie auch Viktoria Köln oder der MSV Duisburg, da lange nicht feststand, ob man sportlich den Klassenerhalt schafft.
Nach RS-Infos wurde der Antrag vom Westdeutschen Fußballverband auch bewilligt. Bedeutet: Wenn der KFC bis Ende Juni ein Konzept für einen Viertligastart erarbeiten könnte, stünde einem Start in der Regionalliga nichts im Wege. Rein formell muss der Verband auch davon ausgehen, dass die Uerdinger in Liga vier starten, da sie aus der 3. Liga absteigen und eine Zulassung für die Regionalliga beantragt haben. Da es allerdings utopisch erscheint, dass der KFC in wenigen Wochen einen Regionalliga-Antritt gestemmt bekommt, ist es wahrscheinlicher, dass die Uerdinger auf den Start in Liga vier verzichten und noch weiter absteigen. In die Oberliga oder die Landesliga, dort wäre ein Neustart wesentlich schneller auf die Beine zu stellen.