Der deutsche Rekordmeister verzichtete auf eine Antrittsgage, um der finanziell angeschlagenen Alemannia auf diese Weise zu helfen. Aachen benötigt für die Sicherung des Spielbetriebs bis zum Ende der Saison etwa 1,5 Millionen Euro. Die Partie am Sonntag gegen die Bayern vor 31.600 Zuschauern im ausverkauften Tivoli brachte alleine rund 600.000 Euro ein.
Wieder einmal zeigte Bayern-Präsident Uli Hoeneß damit ein Herz für einen Traditionsklub, wie zuvor schon einmal für St. Pauli oder Rostock. "Als Traditionalist ist es ja schade, solche Vereine wie Aachen untergehen zu sehen - und Vereine wie die Alemannia kann man nicht einfach so untergehen lassen", sagte der 61-Jährige.
Keine bayrische B-Elf
Die Fans wurden mit vielen Toren für ihr Kommen belohnt. Aachen, Tabellen-18. der 3. Liga, ging durch Timmy Thiele (14.) in Führung. Mario Gomez (29.) und Jerome Boateng (41.) trafen vor der Pause für die Bayern, ehe Kai Schwertfeger (56.) der Ausgleich gelang. Doch Superstar Arjen Robben (74. und 77.) sowie erneut Gomez (80.), der damit im Duell mit Mario Mandzukic leichte Pluspunkte sammeln konnte, sorgten letztendlich für klare Verhältnisse.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes brachte bei winterlichen Verhältnissen in Aachen zum Anpfiff in Dante nur einen Profi, der auch beim 2:0 der Münchner am Samstag gegen Fürth begonnen hatte. Dafür erhielten Stars wie Gomez, Boateng, Xherdan Shaqiri oder Robben, der Kapitän war, die Chance auf Spielpraxis.
Aachen hatte im November einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aachen gestellt. Ziel des Ex-Bundesligisten ist eine Sanierung, um befreit in der Regionalliga neu zu starten. Die Alemannia hatte eine Liquiditätslücke von 4,5 Millionen Euro offengelegt. Hintergrund der finanziellen Probleme sind neben dem Zweitliga-Abstieg besonders die Kosten für den Neubau des Tivoli-Stadions.