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Münster: Kein Alltag
Keine Fahnen, keine Unterstützung

Münster: Keine Fahnen, keine Anfeuerungen
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Drittliga-Alltag war die Partie zwischen Preußen Münster und dem VfR Aalen nicht. Zu sehr standen noch die Krawalle von Osnabrück im Mittelpunkt.

Ein Großteil der SCP-Fans tat seine Meinung deutlich kund und skandierte „Böller raus“. Auch die Ultragruppierung „Deviants“ bezog Stellung und entrollte ein Transparent mit der Aufschrift „Böller - kein Teil unserer Fankultur“.

Allerdings übten die Ultras auch Kritik am Vorgehen des Vereins, der im Vorfeld der Partie das Mitbringen jeglicher Art von Fahnen untersagt hatte. „Gegen Kollektivstrafen“ war auf einem Banner zu lesen. Als Konsequenz daraus blieb lautstarke Unterstützung zumindest vom harten Kern der Fanszene aus, sodass die knapp 30 Aalener Schlachtenbummler teilweise tonangebend waren.

Vor dem Anpfiff betrat die Mannschaft das Spielfeld mit T-Shirts auf deren Rücken „100% gewaltfrei“ zu lesen war und Mannschaftskapitän Stefan Kühne verlas vor dem Anpfiff eine Erklärung für „Toleranz, Fairness und Respekt.“

Auch die „Devils Münster“ äußerten ihre Ablehnung in einer Stellungnahme. „Die Devils Münster bedauern diesen Vorfall zutiefst und distanzieren sich klar von diesen Verbrechern, die leichtfertig Leben und Gesundheit anderer Menschen gefährden“, heißt es auf der Homepage der Ultras. „Es handelt sich hierbei nicht um einen unüberlegten ‚dummen Jungen Streich‘, sondern hat für uns die Güte eines Terroranschlags.“

"Sind über den Kampf gekommen"

Dass unter den Sanktionen, die der Verein verhängt hatte, die Stimmung merklich litt, war für Patrick Kirsch kein Problem. „Die Mannschaft steht zu 100 Prozent hinter den Maßnahmen. Böller und Pyrotehnick haben im Stadion nichts zu suchen und wenn das auf diesem Weg gelingt, dann ist es der richtige.

Fußballerisch war die Leistung gegen die Baden-Württemberger alles andere als glorreich, dafür stimmt die kämpferische Kompenente. „So spielt ein Aufsteiger“, freute sich Mannschaftskapitän Stefan Kühne. „Wir sind über den Kampf gekommen, haben zwar teilweise scheiße Fußball gespielt, aber alles gegeben.“

Eine Aussage, mit der der ehemalige Essener den Grundtenor traf. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben uns reingekämpft und dann machen wir irgendwie das Ding“, erklärte Kirsch und Torhüter Daniel Masuch fügte an. „Wir haben uns richtig reingebissen, obwohl wir anfangs nicht mit breiter Brust gespielt haben.“

"Ja, das war okay"

Der im Sommer aus Paderborn nach Münster gekommene Schlussmann hielt den Dreier mit einigen starken Paraden fest, was sein Trainer ziemlich nüchtern kommentierte. „Ja, das war okay. Dafür haben wir ihn geholt“, meinte Marc Fascher, um seinem Torhüter dann aber die „beste Saisonleistung“ zu attestieren.

Der Coach hatte angesichts der englischen Woche und der zuletzt fehlenden Durchschlagskraft im Vorwärtsgang die gesamte Offensivabteilung ausgetauscht. „Der Zeitpunkt bot sich an. Sonst könnte ich die Jungs auch nach Hause schicken.“

Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl haderte in erster Linie mit der schlechten Chancenverwertung seiner Elf, die vor allem auswärts (erst ein Tor) ein Problem ist. „Die Entschlossenheit und Qualität hat ein Stück weit gefehlt. Der Aufwand ist einfach brotlos, wenn du nicht in der Lage bist, dich mit einem Tor zu belohnen.“

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