Überraschend kommt dies sicher nicht, weil sich der im Sommer völlig runderneuerte Kader zunächst finden musste und der Saisonstart komplett verpatzt wurde. Nach nur fünf Punkten aus den ersten zehn Spielen drohte das rettende Ufer schon Mitte September außer Reichweite zu geraten.
Mit dem 5:3-Heimsieg gegen Holstein Kiel allerdings, die den „goldenen Herbst“ einleitete, starteten die Bergischen ihre Aufholjagd - der Sprung über den Strich galang aber dennoch nicht, weil die Elf von Uwe Fuchs die „Big-Points“ im Dezember, namentlich bei Carl Zeiss Jena (0:1) und gegen den Aufsteiger 1. FC Heidenheim (1:2) liegenließ. „Damit hätten wir unsere Aufholjagd noch einmal richtig vergolden können“, ärgert sich Manager Markus Bayertz über diese Pleiten.
Über mangelnde Beschäftigung kann sich der 38-Jährige kaum beschweren. Schließlich laufen im Sommer die Verträge von gleich 20 Spielern, sowie der von Coach Fuchs und seinem Trainerteam aus. „Den Urlaub kann sich Markus Bayertz in diesem Jahr sparen“, scherzte Kapitän Karsten Fischer unlängst über den anstehenden Verhandlungsmarathon.
Neun Tage in der Sonne wird der Ex-Profi aber doch verleben können. Vom 11. bis zum 20. Januar wird er sich mit dem Wuppertaler Tross auf den Weg ins Trainingslager nach Belek (Türkei) machen, wo die Grundlagen für die „extrem schwere Rückrunde“, wie Bayertz sagt, gelegt werden sollen.
Verläuft alles nach Plan, dann wird der derzeit mit 28 Akteuren etwas aufgeblähte Kader des WSV aber bis dahin noch deutlich verschlankt. „Mindestens drei oder vier Spieler werden uns noch verlassen müssen“, hatte Präsident Friedhelm Runge unlängst angekündigt und Markus Bayertz ergänzt: „Die Gespräche laufen noch. Aber wir haben einigen Akteuren nahegelegt, sich einen neuen Verein zu suchen.“ Namen wollte der Manager aber freilich nicht nennen: „Die betroffenen Spieler wissenb Bescheid.“
Weil die Wuppertaler allerdings keine Stammspieler abgeben wollen, auch keiner der erfahrenen Akteure von sich aus den Absprung plant, dürfte es sich dabei vor allem um die jungen Leute aus der zweiten Reihe handeln, die vergeblich auf Einsatzzeiten hofften.