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Union mischt Liga auf
Kultklub außer Rand und Band

Union Berlin: Kultklub außer Rand und Band
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Traumstart, Traumquote und Traumtore: Union Berlin mischt die 2. Liga auf. Nach vier Siegen aus fünf Spielen hat sich der Kultklub an der Spitze festgesetzt.

Das Torfestival beim 5:4 am Sonntag gegen den SC Paderborn feierten die "Eisernen" auf ihrer Homepage gewohnt originell in Manier von US-Musiker Lou Reed als "A Walk on the wild side". "Wir können sehr stolz sein. 13 Punkte aus fünf Spielen sind eine ordentliche Bilanz. Das gibt Selbstvertrauen", sagte Sportdirektor Christian Beeck nach dem dritten Heimsieg in Folge.

Trotz des guten Trends sah der ehemalige Bundesliga-Profi jedoch keinen Grund zur sportlichen Kurskorrektur: "40 Punkte bleiben unser Saisonziel. Was anderes werde ich nie behaupten." Der realistische Blick fürs Machbare in der Klub-Führung und die Geschlossenheit innerhalb Mannschaft sind die Trümpfe des Pokalfinalisten vom 2001. Als Marco Gebhardt am Sonntag zur Halbzeit einer defensiveren Taktik geopfert wurde, akzeptierte der Kapitän die Auswechslung. "Der Trainer hat so entschieden und alles richtig gemacht."

Auch Stürmer Kenan Sahin, der wegen einer Zahn-OP zunächst auf der Bank saß, murrte nicht. Stattdessen traf er nach seiner späten Hereinnahme zum wichtigen 5:3 in der 89. Minute. Während Stadtrivale Hertha BSC als Tabellenvorletzter der Bundesliga mehr und mehr Spott in Berlin erntet, steigen die Sympathiewerte für den Ostklub kontinuierlich an.

Grund dafür ist auch die spektakuläre Spielweise, die am Sonntag in dem Traumtor von Karim Benyamina gipfelte. Der Union-Angreifer traf per Volleyschuss von der rechten Außenlinie und erinnerte dabei an den Niederländer Marco van Basten und dessen Sensationstor bei der EURO 1988. Groß feiern lassen wollte sich Benyamina allerdings nicht. "Man sollte nicht so einen Wirbel um diesen Treffer machen", forderte der 27-Jährige am Montag beim Auslaufen und lobte stattdessen die jüngste Entscheidung des Klubs, den Vertrag mit Trainer Uwe Neuhaus bis 2012 zu verlängern: "Wir haben Erfolg und sind froh darüber. Ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Coach."

Der gelobte Neuhaus selbst blieb im Erfolg ruhig und bescheiden. Der mögliche Aufstieg in Liga eins ist auch für den einstigen Abwehrchef von Wattenscheid 09 kein Thema. "Wir haben eine tolle Ausbeute nach fünf Spielen, die uns dem Klassenerhalt wieder ein Stückchen näher bringt", sagte Neuhaus nach dem Sieg am Sonntag. Und auch die vermeintlich leichten Aufgaben in den nächsten beiden Spielen gegen Koblenz und Ahlen konnten in Köpenick keinen aus der Reserve locken. "Das wird noch schwer genug für uns", mahnte Beeck.

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