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Denkwürdiges Fußball-Kapitel - das Parkstadion wird 50

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Schalke: Denkwürdiges Fußball-Kapitel - das Parkstadion wird 50
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Das Parkstadion in Gelsenkirchen hat viele unvergessene Höhepunkte erlebt. Am Freitag, 4. August, wird die zur Heim-WM 1974 erbaute einstige Heimstätte des FC Schalke 50 Jahre alt.

Sensationelle Triumphe, aufgehende Sterne, internationale Superstars und am Ende ein tränenreiches Drama: Das Schalker Parkstadion hat in 50 Jahren viele denkwürdige Kapitel erlebt. Das Jubiläum der Arena an diesem Freitag weckt in Klaus Fischer nostalgische Gefühle. „Das Stadion war riesig, und wenn es voll war, war auch die Stimmung super“, schwärmte der einstige Schalker „Fallrückzieherkönig“.

Eigentlich schon fürs Ende der 60er-Jahre geplant und schließlich für die Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland gebaut, wurde die weite Schüssel im Gelsenkirchener Stadtteil Erle am 4. August 1973 mit einem Spiel im damaligen Intertoto-Cup gegen Feyenoord Rotterdam (1:2) eingeweiht. Knapp 28 Jahre lang war sie die Heimat des FC Schalke 04, ehe die Königsblauen 2001 in die moderne Multifunktionsarena gleich nebenan einzogen.

Fischer, Rüdiger Abramczik, Norbert Nigbur, Olaf Thon, Mike Büskens, Gerald Asamoah, Ebbe Sand: Die Liste der kickenden Ikonen, die die Geschichte des Parkstadions mitprägten, können Fans herunterbeten. Torjäger Fischer war wegen seiner Verwicklung in den Bundesligaskandal von 1971 noch gesperrt und erlebte erst vier Monate später seine Premiere im Parkstadion. „Mit drei Toren beim 4:2 gegen den Wuppertaler SV“, wie der inzwischen 73-Jährige noch weiß.

Das Stadion war riesig, und wenn es voll war, war auch die Stimmung supe

Klaus Fischer

Von der Glückauf-Kampfbahn mitten im Stadtteil Schalke, wo der Altmeister sieben deutschen Meisterschaften feierte, war der Umzug etwa drei Kilometer nördlich in den Stadtteil Erle in das 70 000 Zuschauer fassende weite Rund im Berger Feld für den Club ein Quantensprung.

1974 fanden fünf WM-Spiele im Parkstadion statt, auch bei der EM 1988 kam Gelsenkirchen auf die Weltkarte des Fußballs. Zwischendurch und danach sprinteten Leichtathleten auf der Tartanbahn, traten Pop- und Rockstars wie Michael Jackson, Pink Floyd und die Rolling Stones auf – und einmal kam sogar der Papst. 1987 hielt Johannes Paul II. eine Messe im Parkstadion ab, danach wurde er Ehrenmitglied auf Schalke.


Beinahe heiliggesprochen wurde am 2. Mai 1984 ein junger Mann. Als Schalke im Halbfinale des DFB-Pokals den FC Bayern empfing, ging der Stern des damals 18-jährigen Supertalents auf. Olaf Thon, 1990 Weltmeister in Rom, gelangen bei diesem unvergessenen 6:6 drei Treffer.

13 Jahre später war der gebürtige Gelsenkirchener Kapitän der Schalker, die sensationell den UEFA-Cup holten. Den Pott stemmten die „Eurofighter“ zwar im Mailänder San Siro in die Luft, doch die Basis dafür legten Thon und Co. in den Heimspielen in der Festung Parkstadion. Jens Lehmann im Schalker Kasten ließ in sechs Spielen keinen einzigen Gegentreffer zu.

Triumph und Drama liegen auf Schalke bekanntermaßen nicht weit auseinander. Als sich Schalke am 19. Mai 2001 vom Parkstadion verabschiedete, waren Manager Rudi Assauer, Trainer Huub Stevens und seine Mannschaft 4:38 Minuten lang vermeintlich deutscher Meister. Dann erzielte Rivale Bayern München in Hamburg doch noch ein Tor und das Parkstadion versank in einem Meer der Tränen.

Heute erinnert nur noch die Weite des Stadions an diese verrückten Zeiten. Die Haupttribüne wurde abgerissen, die Nord- und Südkurve sind grüne Hügel, ein Flutlichtmast ist dank einer Spendensammlung der Fans als weithin sichtbare Landmarke erhalten geblieben. Inzwischen ist das Parkstadion ein Trainingsfeld für die Profis und die in der Regionalliga beheimatete U23 sowie die U19 tragen hier ihre Heimspiele aus. „Da gehe ich ab und zu gucken“, sagt Rüdiger Abramczik.

Der einstige „Flankengott“ war bei der Eröffnung des Parkstadions am 4. August 1973 dabei - mit 17 Jahren. „Wenn du da die Rolltreppe runtergefahren bist und hast die ganzen Zuschauer gesehen, da ist mir anfangs schon das Herz in die Hose gerutscht“, erzählt „Abi“ und fügt an: „Lang ist’s her, war ne schöne Zeit.“

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