Guido Burgstaller redet derzeit nicht, er befindet sich im Urlaub. Doch über den Fußball-Profi aus Österreich, einst Fan-Liebling im Trikot des FC Schalke 04, wird derzeit viel geredet. Von drei Klubs, um genau zu sein. Vom 1. FC Nürnberg, von Rapid Wien und Burgstallers aktuellem Arbeitgeber FC St. Pauli. Der eine will ihn, der andere auch – und der Dritte könnte in diesem Sommer noch eine stattliche Ablösesumme für den Stürmer erzielen.
Zwei Ex-Klubs liefern sich ein Tauziehen um den 33-Jährigen.18 Tore hatte Guido Burgstaller in der abgelaufenen Zweitliga-Saison erzielt, er war damit der Top-Torjäger beim FC St. Pauli. Der Zweitligist 1. FC Nürnberg würde seinen einstigen Stürmer gerne wieder haben. Von Januar 2015 bis Januar 2017 spielte Burgstaller in der bayerischen Großstadt, danach wechselte er zum FC Schalke 04. FCN-Sportvorstand Dieter Hecking hatte jüngst bestätigt, „dass wir uns über ihn Gedanken machen". Das Thema wolle man „in aller Ruhe abarbeiten".
Internationale Auftritte in der Conference League
Allerdings liegt Nürnberg in Deutschland, nicht in Österreich. Und Burgstaller strebt einen Wechsel aus St. Pauli an, weil er wieder viel näher bei seiner Familie leben möchte. Dorthin ist Ehefrau Stefanie mit der dreijährigen Tochter Mila schon vor einigen Monaten gezogen. Näher an Kärnten wäre Nürnberg zwar schon – aber mehr als 500 Kilometer sind es trotzdem noch. Und der 1. FC Nürnberg muss auf die Finanzen achten: Aufgrund der Lizenzauflagen durch die Deutsche Fußball-Liga muss der FCN bis September eine Summe von rund vier Millionen Euro nachweisen. Erst müssen Spieler verkauft werden, bevor neue kommen dürfen.
Heißester Kandidat ist deshalb Rapid Wien. Dort spielte Burgstaller zwischen 2011 und 2014, und der Stürmer sei „ein Spieler, den wir gerne haben wollen", verkündete Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic jüngst im TV-Sender Sky. Rapid könnte gar die Ablösesumme stemmen, denn – und auch das könnte ein Anreiz für Burgstaller sein – der Klub steht in der zweiten Qualifikationsrunde für die finanziell durchaus lohnende Conference League. Barisic zur möglichen Burgstaller-Verpflichtung: „Ob es realisierbar und finanziell umsetzbar ist, liegt nicht nur an uns. Es gibt mehrere Parteien, die da involviert sind."
Sprich: Der FC St. Pauli hat das letzte Wort. Und klar: Der Hamburger Klub hat keine finanzielle Not, er muss seinen besten Angreifer nicht unbedingt verkaufen. Ob man sich allerdings eine Gefallen tun würde, den wechselwilligen Torjäger gegen seinen Willen an der Elbe zu halten?