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MSV: Bedingungen
Dr. Görtz: "Ernst der Lage völlig verkannt"

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MSV: Vereinsvertreter stellen Bedingungen
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Die unvermeidliche Satzungsänderung ist hochexplosiver Zündstoff. Der Aufsichtsrat des Klubs hat zwar seine Bereitschaft signalisiert, stellt aber Forderungen.

Die Vereinsvertreter, die seit nunmehr zwei Jahren um ihre Pöstchen und ihr Mitspracherecht gekämpft haben, stehen im Regen. Die Stadiongesellschafter werden die nötige Kohle nur in den bankrotten Klub pumpen, wenn die Vereinsfunktionäre gleichzeitig die Macht an die KGaA übergeben. Dass sich die Vereinsvertreter damit natürlich schwer tun, nach ihrem jahrelangen Kampf sich selbst den Stuhl auf dem sie sitzen, abzusägen, ist nachvollziehbar. Solange es keine Alternative zur Rettung der Zebras gibt, ist es aber auch fahrlässig.

Nach RevierSport-Informationen hat der Aufsichtsrat des Vereins zwar seine Bereitschaft signalisiert, der Satzungsänderung, die auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit einer 75-prozentigen Mehrheit gebilligt werden müsste, zuzustimmen, hat sein Votum aber an zwei Bedingungen geknüpft. Erstens: Der Aufsichtsrat will 26 Prozent der Anteile behalten. Zweitens: Das Gremium will weiterhin zwei Vertreter im Aufsichtsrat der KGaA platzieren.

Ziel: Sperrminorität

Warum? Ganz einfach: Dadurch würden die Vereinsvertreter eine Sperrminorität besitzen. Damit haben sie die Möglichkeit, obwohl sie in der Minderheit sind, bei Abstimmungen einen bestimmten Beschluss zu verhindern.

Als RS das Aufsichtsratsmitglied der KGaA, Dr. Gerd Görtz, damit konfrontierte, schüttelte der Unternehmer nur den Kopf: „Davon weiß ich noch nichts, aber wenn es so ist, haben einige Leute den Knall noch nicht gehört und den Ernst der Situation völlig verkannt.“

Dass sich die Stadiongesellschafter auf diesen Vorschlag einlassen, ist unwahrscheinlich, schließlich wäre ihr Geld, dass sie zum kurzfristigen Überleben des MSV zur Verfügung stellen, ohnehin weg. Doch bei späteren wirtschaftlichen Fragen wollen sie dann selbst entscheiden, was mit ihrem Geld geschieht. Denn seit der Demission Walter Hellmichs regiert das Chaos und die Einnahmen im Sponsoring sind drastisch eingebrochen. Die Qualität, das Loch zu stopfen, haben dabei bislang alle handelnden Personen vermissen lassen. Deshalb dürfte das Vertrauen in die Vereinsvertreter auf der Seite der Stadiongesellschafter nicht sonderlich groß sein.

Das Wohl des MSV interessiert nicht

Schlimmer noch: In den vergangenen zwei Jahren wurden mit Dieter Steffen und Andreas Rüttgers schon zwei Vereinsvorsitzende verschlissen, weil beide im „Kampf“ gegen die KGaA in die vorderste Front geschickt wurden, ihnen dabei aber keine Rückendeckung gegeben wurde.

Dass in Duisburg ohnehin schon von einem „Kampf“ zwischen den Gremien gesprochen werden muss, ist mehr als traurig, denn eigentlich sollten sie an einem Strang ziehen und ein Ziel verfolgen: Das Wohl des MSV Duisburg. Doch das scheint nicht zu interessieren. Erst wird wohl erst Ruhe einkehren, wenn das Pulverfass endgültig explodiert ist. Doch dann liegt der MSV in Trümmern.

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