Damit sind die Zebras perfekt in die Woche der Wahrheit gestartet. Zwar hält Duisburg (natürlich) noch die Rote Laterne in der Hand, doch der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison nur noch ein mageres Pünktchen.
Sportdirektor Ivica Grlic war erleichtert, richtete den Blick aber sofort nach vorne: „Das ist eine extrem wichtige Phase für uns. In Karlsruhe geht es für uns auch um eine wichtige Einnahme, am Samstag wollen wir dann gegen den FSV Frankfurt endlich unseren ersten Heimsieg landen.“
MSV endlich mal zu Null Im Gegensatz zum Nachbarn aus Bochum hat sich Duisburg das dringend benötigte Selbstvertrauen zurückgeholt und ist pünktlich zu den beiden richtungsweisenden Duellen wieder da. Zwar konnten die Meidericher fußballerisch nur bedingt glänzen, doch das war angesichts der Ausgangssituation auch nicht anders zu erwarten. Trotzdem hatte Duisburg alles im Griff, ließ hinten kaum etwas zu und spielte endlich mal zu Null. „Wir haben es nicht geschafft, uns entschlossen durchzusetzen“, gestand SVS-Coach Gerd Dais ein.
Der MSV hätte durchaus höher gewinnen können, war dafür aber bei seinen Kontern nicht konsequent genug im Abschluss. Dafür ging allerdings Kosta Runjaics Plan vollends auf. Der Fußballlehrer beorderte Dzemal Berberovic zurück auf die rechte Abwehrseite, vertraute davor Brandy und entschied sich gegen Publikumsliebling Maurice Exslager. Eine richtige und spielentscheidende Maßnahme, denn die Achse funktionierte perfekt und das Duo nahm den SVS auseinander. Allen voran Brandy. Runjaic lobte: „Dass es Sören drauf hat, deutete er im Training immer wieder an. Gegen Ingolstadt war seine Leistung nicht ganz so gut, deshalb freut es mich, dass er sich selber belohnt hat.“ Der Matchwinner selbst strahlte: „Es ist natürlich etwas besonderes für mich, zum ersten Mal für den MSV getroffen zu haben.“
Brandy kann nur doppelt Das Gefühl des Doppelschlages kannte der 27-Jährige allerdings schon bestens aus seiner Zeit beim SC Paderborn. Vier Treffer markierte er in der Vorsaison für den SCP, zwei Mal netzte er per Doppelpack ein (beim VfL Bochum und gegen Energie Cottbus). Dennoch war etwas anders als im letzten Jahr. In Sandhausen nahm Brandy zum Jubeln den Daumen in den Mund. Ein Gruß an seine Frau Mia, die gerade hochschwanger ist. Ob die werdenden Eltern auch hier gleich doppelt erfolgreich waren, bleibt abzuwarten. Fest steht jedenfalls, dass der Blondschopf endgültig in Duisburg angekommen ist.
Den positiven Start in die wichtigen sieben Tage nimmt Brandy gerne mit und will ihn beim Karlsruher SC, wenn es nicht nur um die sportliche, sondern vor allem finanzielle Zukunft geht, fortsetzen. Brandy: „Wir müssen jetzt mit der gleichen Einstellung auch beim KSC auflaufen. Dort erwartet uns ein heißer Tanz.“
Mit dem zurückgewonnenen Selbstvertrauen im Rücken kann der MSV Duisburg im Wildpark sicherlich bestehen und für die nächste Entspannung bei den Verantwortlichen sorgen. Vielleicht auch wieder mit einem doppelten Brandy - der schmeckt den Zebras ja bekanntlich gut.
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