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Stimmen und Splitter zum St. Pauli-Spiel

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VfL: Stimmen und Splitter zum 1:2 gegen St. Pauli
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Nicht nur auf dem Platz ging es am Freitagabend in Bochum hoch her, auch im Kabinentrakt wurde Handfestes geboten. Emotionen pur an der Castroper Straße!

Friedhelm Funkel suchte trotz des negativen Ergebnis das Positive: "Wir haben ein tolles Spiel gesehen. St. Pauli war der etwas glücklichere Sieger. Für mich war wichtig zu sehen, dass die Mannschaft eine gute Reaktion auf die schlechte Leistung in Rostock gezeigt hat. Da haben wir allerdings einen Punkt mitgenommen. Einen Punkt hätte ich auch heute sehr gerne gehabt. Wenn man die Leistung sieht, bin ich sicher, dass es bald auch wieder besser laufen wird."

Der Trainer des VfL sah eine echte Bereicherung: "Takashi Inui hat ein starkes Debüt gezeigt. Von seiner Spielfreude und seinen Ideen ist er eine absolute Bereicherung für uns. Und von Mimoun Azaouagh spricht ja momentan gar keiner. Mimoun hatte eine klasse Rückrunde in der letzten Saison gespielt. Wenn beide in ein paar Wochen zusammen spielen können, wird unser Spiel noch variantenreicher."

Der 57-Jährige weiter: "In Zukunft ist es der Maßstab, vom Kämpferischen und Spielerischen her so eine Leistung wie gegen St. Pauli abzurufen. So eine (Tabellen-)Situation wie wir sie jetzt haben, ist nicht neu für mich. Das hatte ich in Köln, in Frankfurt und auch schon in Bochum. Am Ende standen wir immer unter den ersten Dreien, und das werden wir auch diesmal, da bin ich mir ganz sicher.

André Schubert, Trainer des FC St. Pauli, meinte: "Es war ein intensives und temporeiches Spiel. Die ersten 20 Minuten haben wir Bochum zu viele Räume angeboten. Bochum hat uns in Verlegenheit gebracht und ist verdient in Führung gegangen. Wir haben es dann irgendwann besser gemacht. Beide Teams haben sehr viel investiert. Es war ein absolutes Topspiel. Kompliment auch an die Bochumer, die von der ersten Minute an marschiert sind. Ich freue mich sehr, dass wir gewonnen haben. Ich bin mir aber sicher, dass wenn der VfL so wie gegen uns spielt, dass sie dann ach wieder Erfolg haben werden."

Meinungsverschiedenheiten? Während Takashi Inui einem halben Dutzend japanischer Journalisten Rede und Antwort stand, wurde Mahir Saglik im Schwitzkasten von einem Teammitglied aus der VfL-Kabine in Richtung St.-Pauli-Unterkunft „abgeführt“. Zu den leichten Turbulenzen wollte allerdings später niemand Stellung beziehen. Saglik sagte an alter Wirkungsstätte: „Da war nichts.“ Immerhin kam sein Ex-Kolllege Faton Toski aus der Bochumer Kabine, um den St.-Pauli-Angreifer in der Mixed Zone zu beruhigen.


Die schwerste Verletzung des Abend zog sich ganz offensichtlich Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer zu. Als er Denis Berger nach dessen vergebener Großchance (77.) behandeln wollte, zog er sich beim Sprint über den Rasen einen schweren Bündelriss im linken Oberschenkel zu. Physiotherapeut Jürgen Dolls verriet später: „Es hat beim Doc einen richtigen Knall gegebn. Den hat es richtig erwischt.“

Schon 15 Minuten vor dem Abpfiff sorgten die Doping-Kontrolleure an der Seitenlinie für zusätzliche Hektik. Auch der verletzer Vereinsarzt des VfL musste zur Auslosung der Betrofffenen humpeln. Michael Esser und Mirkan Aydin verbrachten dann die „Nachspielzeit“ im Dopingraum.

Bochums Finanzvorstand Ansgar Schwenken wurmte die 1:2-Niederlage sehr. „Es war eigentlich ein Spiel auf Messers Schneide, mit einem Quäntchen Glück hätten wir gewonnen und müssten jetzt nicht bei vier Punkten aus vier Spielen von unbefriedigenden Start sprechen.“

Immerhin gab der Finanzboss zu: „Es war unser bestes Saisonspiel und wir haben auch noch viel Kreativität in der Hinterhand. Diesmal war es Inui, bald kommt Tese und dann Azaouagh wieder. Dann werden wir noch viel variantenreicher sein.“

In Sachen Finanzen konnte Schwenken zufrieden sein. „Auch wenn der strömende Regen uns noch 2.000 bis 3.000 Besucher gekostet hat, so können sich die 23.000 Zuschauer durchaus sehen lassen. Rechnet man mal die 3.500 Hamburger ab, dann sind über 19.000 Bochumer nach so einem Spiel wie in Rostock nicht gerade eine Kulisse, die man erwarten kann.“

Auch Sportvorstand Jens Todt haderte: „Heute stimmte eigentlich alles, das Spiel hatte am Ende nur den falschen Sieger. Für die Zuschauer war es eigentlich ein tolles Erlebnis, denn es war eine richtig gutes Spiel von beiden Mannschaften. Für mich war wichtig, dass die Fans gemerkt haben, dass sich unsere Mannschaft total viel vorgenommen hatte. Sie hat das umgesetzt, deshalb ist es schade, dass wir am Ende nicht belohnt wurde.“

Mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen hat Todt das Verhalten der VfL-Fans: „Die Unterstützung war einfach toll, ich glaube, dass wir trotz der Niederlage bei unseren Fans Kredit zurückgewonnen habe. Natürlich sind vier Punkte aus vier Spielen ein Fehlstart, aber ich bin sicher, dass wir jetzt ganz schnell in die Spur kommen.“

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