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VfL: Johansson
Liebe auf den zweiten Blick

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VfL: Liebe auf den zweiten Blick
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Am Dienstagvormittag bummelte VfL-Mittelfeldspieler Andreas Johansson mit seiner aus Schweden angereisten Mutter durch die Bochumer Fußgängerzone.

Die traurige Miene, die er noch am Abend zuvor nach der 0:2-Niederlage in Düsseldorf auf dem Weg von der Kabine zum Mannschaftsbus aufgesetzt hatte, war verflogen. Johansson: „Das ist abgehakt. Am Freitagabend zeigen wir, was wir können.“

Blickt man ein halbes Jahr zurück, dann ist es fast schon ein wenig verwunderlich, dass der Schwede noch das VfL-Trikot trägt. Allzu lange hatte der Mittelfeld-Spieler sich ruhig und bescheiden seinem Reservisten-Schicksal gefügt, hatte seine Teamkollegen unterstützt, statt ihnen den Ellebogen in den Rücken zu stoßen. Ein weit verbreitetes Fazit lautete damals: Andreas Johansson ist zu lieb und kann dem VfL nicht helfen. Doch die Skeptiker wurden eines Besseren belehrt. Von Monat zu Monat behauptete sich Andreas Johansson in der Startformation und in der Relegation waren sogar seine härtesten Kritiker von der Leistung des blonden Nordländers angetan. So hat es auch niemanden überrascht, dass der 29-Jährige sich zum Start der gerade begonnenen Spielzeit seinen Stammplatz erobert hat.


Sein persönlicher Aufschwung ist überregional zur Kenntnis genommen worden. So gab der schwedische Erstligist Norrköping im Juni ein Angebot für den Mittelfeldspieler ab. Johansson, der noch einen Vertrag bis Juni 2012 besitzt: „Der VfL hat mit mir nicht gesprochen. Ich habe darüber in einer schwedischen Zeitung gelesen. Aber ich wollte auch gar nicht weg.“ Hätte auch nicht funktioniert, denn Jens Todt hat keine Sekunde überlegt und die Anfrage aus Schweden dankend abgelehnt.

Aus dem „traurigen“ Schweden ist mittlerweile ein richtiger Gute-Laune-Spieler geworden. Und er verriet auch warum: „Es macht so viel Spaß. Wir haben viele junge Spieler dazu bekommen. Es herrscht ein super Teamgeist und ich bin ganz sicher, dass wir den versäumten Aufstieg nachholen werden.“ Dafür hat er sein Hobby Tennis auf unbestimmte Zeit vernachlässigt. Verriet aber: „Alle Sportarten, bei denen ein Ball im Spiel ist, lassen mich nicht los.“

Beinahe wäre Johansson bei einer ganz anderen Sportart gelandet: „Floorball ist in Dänemark groß in Mode. Mit Schweden spielen wir regelmäßig die Weltmeisterschaft aus.“ Während er dem Fußball treu blieb, wechselte sein bester Freund nach Deutschland, blieb dort dieser Randsportart treu. Johansson: „Und dann ist ihm etwas kurioses passiert. Weil er schon lange in Deutschland gearbeitet hat, durfte er für Deutschland bei der Floorball-WM auflaufen. Ich denke immer noch an das Bild, als er bei der WM 2002 in Schweden dabei war und als Schwede die deutsche Nationalhymne sang.“

Auf ein WM-Erlebnis muss Andreas Johansson in seiner Karriere wohl verzichten. Auf den Aufstieg in die erste Bundesliga will er das auf keinen Fall: „Ich habe damals nicht viele Möglichkeiten bekommen, zu zeigen, dass ich es auch im Oberhaus kann. Das will ich noch nachholen.“

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