Die Situation erinnerte die Fans sofort an die WM 2006, als Torwartcoach Köpke Jens Lehmann einen Papierfetzen gab, auf dem alle Elferschützen der Argentinier stand.
Sasic‘ Botschaft war zwar keine detaillierte Strafstoß-Auflistung, aber dennoch eine große Hilfe. „Er hat darauf geschrieben, wie die Zuteilung bei den Ecken erfolgen soll“, lüftet Bollmann das Geheimnis. „Weil wir den Gegner nicht genau kannten, hat er die ersten Standards analysiert und uns dann die Anweisungen gegeben.“
Wie einst bei Köpke mit Erfolg. Denn nach ruhenden Bällen kam nur selten Gefahr auf. „Wir sind für den frühen Stand der Vorbereitung bereits eine homogene Truppe“, ist Bollmann von seinen neuen Teamkollegen sofort gut aufgenommen worden. „Das gilt allerdings auch für alle anderen. Wir verstehen uns schon richtig gut.“
Richtig gut war auch sein Auftritt neben Kapitän Branimir Bajic. Bollmann scheute keinen Zweikampf, war immer anspielbereit und überzeugte als Innenverteidiger. Dabei war vor drei Wochen noch gar nicht an ihn zu denken. „Der Wechsel ist sehr schnell gegangen“, berichtet der ehemalige Bielefelder. „Unser Trainer hat mich angerufen und da musste ich nicht lange überlegen. Denn für den MSV zu spielen, ist eine tolle Sache.“
Und anscheinend auch eine langfristige. Denn Bollmann, der in Beckum wohnt, sucht eine Wohnung und scheint in Mülheim fündig geworden zu sein. „Ich ziehe auf jeden Fall ins Ruhrgebiet“, freut sich der ehemalige Bielefelder auf seine Zeit im Revier. Für seinen Ex-Klub, der mittlerweile im Chaos versinkt, hat er noch einen guten Rat: „Die Arminia sollte unbedingt einen kompletten Neuanfang starten.“