Außerdem sind dank des Cup-Wettbewerbs mehr als sechs Millionen Euro in die klammen Kassen geflossen und die Fans haben das Image des Klubs aufpoliert.
Doch bereits kurz nach dem Endspiel sind in Duisburg dicke Wolken aufgezogen. Damit ist nicht nur der Zusammenbruch der Mannschaft und der Abgang Bruno Hübners gemeint. Nein, auch hinter den Kulissen hat es ordentlich gerummst.
Grund: Im Vorfeld des DFB-Banketts in Berlin hat es einen Empfang des MSV gegeben. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war dabei, genauso wie Innenminister Ralf Jäger, der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen, die Moderatoren Rolf Töpperwien und Werner Hansch sowie der Vorstand. Doch ein Mann stand alleine im Foyer des Nobel-Hotels Ritz-Carlton. Adolf Sauerland.
„Dass unser Oberbürgermeister, der ein gewählter Repräsentant der Stadt ist, draußen bleiben muss, ist eine Farce“, ereifert sich Aufsichtsratschef Hans-Werner Tomalak. „Ein Verein, der parteipolitisch unabhängig ist, sollte nicht den Eindruck erwecken, ein SPD-Klub zu sein.“ Den Schuldigen hat Tomalak ausgemacht und ihm seine Meinung gesagt: „Dieter Steffen hätte dafür sorgen müssen, dass er zu uns kommt. Das hat er nicht gemacht und das geht nicht.“
Der Vereins-Boss selbst sieht darin kein Problem: „Wir mussten Auflagen beachten, deshalb ist es so gekommen.“ Der MSV soll klare Instruktionen erhalten haben, wer teilnehmen darf und wer nicht. Weil Sauerland nach der Loveparade-Tragödie nicht nur politisch angezählt ist, musste der MSV den Vorgaben Folge leisten. „Ich habe ihn nicht außen vorgelassen“, wehrt sich Steffen.
Dennoch hat Tomalak den Vorfall auf der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Mittwoch-Abend thematisiert. „Das ist eine Frage des Stils. Herr Sauerland hat so viele Sponsoren für den MSV besorgt, dass sich so ein Verhalten nicht gehört.“ Welche Konsequenzen es haben wird, ließ er offen und widmete sich lieber den schönen Seiten Berlins: „Die letzte Saison war ein bombiger Erfolg. Die gesamte Organisation um das Pokal-Wochenende war top, unsere Fans fantastisch. Auf dem Platz waren die Schalker besser und haben uns unsere Grenzen aufgezeigt. Doch auf den Rängen haben wir gewonnen. Deshalb ist es schade, dass es so einen Wermutstropfen gibt.“
Wie schon gesagt: Eigentlich könnte die Welt der Zebras in Ordnung sein, doch die ersten Tage nach Berlin beweisen, dass der MSV einfach nicht zur Ruhe kommt. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, welchen Weg der MSV endgültig einschlagen wird...