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Bielefeld vorm Kollaps
Arminia pumpt sich 1,2 Millionen von der Liga

Bielefeld: Arminia pumpt sich 1,2 Millionen von der Liga
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Der Sicherungsfonds des Ligaverbandes und eine 1,2-Millionen-Euro-Finanzspritze sollen den Zweitligisten Arminia Bielefeld vor dem Kollaps bewahren.

Der Ex-Bundesligist beantragte laut eigener Angaben ein entsprechendes Darlehen, das der Höhe von zwei geplanten Monatsgehalts-Auszahlungen entspricht. Damit "soll der kurzfristige Liquiditätsengpass" (Arminia-Presseerklärung) beseitigt werden. Der Ligavorstand wird in seiner kommenden Sitzung am Montag (18. April) über den Antrag entscheiden.

Die Ostwestfalen stehen schon jetzt mit 27,1 Millionen Euro in der Kreide, der Kredit des Ligaverbandes würde die Verbindlichkeiten noch erhöhen. Die Arminia hat wirtschaftlich kaum Spielraum, der Kollaps droht. Die März-Gehälter sind immer noch nicht überwiesen.

Kann der Liquiditätsengpass nicht beseitigt werden, drohen der Gang zum Amtsgericht Bielefeld und der Antrag auf Insolvenz. Die Inanspruchnahme des Kredits bedeutet für den Tabellenletzten, dass der Abstieg in die 3. Liga so gut wie perfekt ist. Denn in diesem Fall werden automatisch bis zu drei Punkte in der laufenden Saison abgezogen.

"Eine weitere Belastung unserer Partner war nicht zumutbar"

"Eine weitere kurzfristige Belastung unserer bestehenden Partner war nicht zumutbar. Zusammen mit unseren Banken, privaten Darlehensgebern und Partnern werden wir nun auf Basis der Sicherung der Liquidität den erfolgreich eingeschlagenen Weg der Umfinanzierung und Konsolidierung des Klubs weiter gehen", sagte Arminia-Präsident Wolfgang Brinkmann.

Das Darlehen des Ligaverbandes ist mit 5 Prozent per annum zu verzinsen, eine Rückzahlung muss spätestens zu Beginn der nächsten Teilnahme am Lizenzierungsverfahren der DFL für die 2. Bundesliga durch den DSC erfolgen. Die Arminia teilte mit, dass dem Klub durch die Aussetzung der Kontokorrentlinie in der laufenden Lizenzierungsperiode vor zwei Wochen ein wesentlicher Baustein zur Sicherung der Liquiditätsanforderungen zum 30. Juni 2011 genommen worden sei.

Zweck des Sicherungsfonds, der eine Deckung von zehn Millionen Euro pro Spielzeit für die Teams der ersten und zweiten Liga aufweist, ist es, kurzfristig Liquiditätsengpässe zu überbrücken, um im Interesse aller Lizenzklubs den Spielbetrieb nicht zu gefährden. Die Höhe des Punktabzugs richtet sich nach der Höhe der Summe, die aus dem Sicherungsfonds entnommen wird, und beträgt maximal drei Punkte.

Arminia plant sportlich einen Neustart in der 3. Liga

Für Bielefeld ist es die letzte Möglichkeit, die drohende Insolvenz abzuwenden. Großsponsoren stehen nicht bereit, auch die Stadt Bielefeld und die Banken hatten keine Bereitschaft signalisiert, nochmals einzuspringen.

Anfang des Monats war die Ausgliederung des Stadions beschlossen worden, um für eine finanzielle Entlastung zu sorgen. Auf einer außerordentlichen Versammlung stimmten 700 der 728 anwesenden Mitglieder der Gründung einer eigenständigen Stadiongesellschaft zu. Damit kann die Schuldenlast nach Vereinsangaben um 20 Prozent gesenkt werden.

Die Arminia plant sportlich nun einen Neustart in der 3. Liga. Eine Achse von erfahrenen Spielern soll junge Akteure aus dem eigenen Nachwuchs führen. 3,8 Millionen soll der Etat für die Bereiche erste und zweite Mannschaft sowie A- und B-Jugend betragen. Der Kader für das Drittliga-Team soll 18 bis 19 Spieler und drei Torhüter umfassen.

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