Finanziell vorerst gerettet, sportlich mit einem Rückschlag: Fußball-Zweitligist 1860 München verlor bei Alemannia Aachen nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage mit 1:2 (0:1). Die Tore für Aachen erzielten Marco Höger (8.) und Aimen Demai (79.). Benjamin Lauth (82.) traf mit seinem 13. Saisontor für die Sechziger. Beide Teams sind weiterhin im gesicherten Mittelfeld platziert.
Bei den "Löwen" stand das sportliche Geschehen zuletzt jedoch klar im Hintergrund. Erst am Freitag konnten die Sechziger die Insolvenz in der laufenden Saison mit einer Zwischenfinanzierung abwenden. 1,5 Millionen Euro zahlten eine Bank und ein Investor, um Gehälter zu sichern und die Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu erfüllen. Weitere 6,5 Millionen Euro sind nun nötig, um die Lizenz für die kommende Spielzeit zu erhalten.
Vor dem Spiel in Aachen kündigte 1860-Präsident Dieter Schneider bis spätestens Ende April die große Lösung an. "Wir können jetzt zügig, aber ohne Zeitdruck die Alternativen fertig verhandeln", sagte er beim Pay-TV-Sender Sky. Zuvor hatte er in der Bild-Zeitung erklärt, "dass es zu 99 Prozent auch in Zukunft mit den Löwen weitergeht". Die Münchner favorisieren eine reine Bankenlösung. Aber weiterhin ist auch ein Geldgeber im Gespräch.
Die Nachricht von der Rettung hatten Trainer Reiner Maurer und die Spieler am Freitag mit "großer Erleichterung" aufgenommen. "Es ist schon eine gewisse Last abgefallen", sagte Maurer.
Davon war in Aachen vor 18.521 Zuschauern zunächst aber nichts zu sehen. Bereits früh gelang Höger mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern das 1:0 für die Alemannia. Die 1860-Abwehr griff den Torschützen dabei nicht energisch genug an.
In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes und vor allem in der ersten Hälfte flottes Spiel, in dem Stefan Aigner die beste Chance zum Ausgleich vergab. In der 66. Minute traf der Münchner nach einem Alleingang nur den Außenpfosten. Nach Demais 2:0 reichte es durch Lauth nur noch zum Anschlusstreffer.