Der eigentlich ob des zuvor eingefahrenen Sieges gelassene Werner konnte schließlich doch nur den Kopf schütteln. Für dieses Ärger sorgte Osnabrück-Trainer Karsten Baumann mit der Aussage: „Wir haben den Schiedsrichter bei ‚Rettet die Fortuna‘ unterstützt.“
Nicht die feine englische Art von Baumann, wie auch Düsseldorfs Coach Norbert Meier fand: „Das ist eine Unverschämtheit. Er soll lieber zusehen, dass er seine Mannschaft rettet. Wir schaffen das schon alleine.“ Einige strittige Szenen hatte der Unparteiische Felix Zwayer in einem zum Teil hitzigen Spiel zu bewerten. „Der Mann hat einwandfrei gepfiffen“, sagte Meier. „Wenn die Osnabrücker 3:2 gewonnen hätten, wäre kein Wort über den Schiri gefallen.“ Werner selbst setzte noch einen drauf: „Respekt vor dem Referee, der seine Linie konsequent durchgezogen hat und sich nicht vom Publikum beeinflussen ließ.“
Dem Düsseldorfer Trainer kann es eigentlich auch egal sein, denn die ersten drei Punkte sind endlich auf seinem Konto. Zuvor hatten nicht wenige Leute damit gerechnet, dass es bei einer weiteren Niederlage für Meier hätte eng werden können. Was die Fortuna-Fans von einer Trainerdiskussion halten, machten sie vor, während und nach dem Spiel mit lautstarken „Norbert Meier“-Rufen deutlich. „Man hat schon am Montag gegen Bochum gesehen, dass die Anhänger zu uns stehen. Es ist etwas zusammengewachsen, was für alle Beteiligten unheimlich wichtig ist“, strahlte der ehemalige Gladbacher. „Ich freue mich natürlich auch, dass die Leute hinter mir stehen.“
Allen voran Werner, der Meier permanent den Rücken stärkt. Für ihn ist das Verhalten der Fans alles andere als eine Überraschung: „Unsere Fans leben Fortuna. Sie haben viele schlimme Jahre durchgemacht und honorieren nun die Arbeit, die Norbert Meier zweieinhalb Jahre lang geleistet hat. Die Anhänger sind eben nicht bereit jemanden so schnell fallen zu lassen.“
Hinzu kommt eine Führungsetage, die dies genauso sieht. „Im Vorstand gab es nie einen Zweifel, dass wir an Norbert Meier festhalten werden. Das ist alles von draußen rangetragen worden, was aber ganz normal ist, wenn man sechs Spiele lang nicht gewinnt“, betont Werner. „Wir sind alle lange genug im Fußball tätig, dass wir alle wissen, was wir davon zu halten haben, wenn immer gleich nach dem Coach geschrien wird. Wir wissen, dass er gute Arbeit macht und sind uns sicher, dass er uns unten raus führen wird.“
Ein erster Schritt dafür wurde in Osnabrück vollbracht, endlich steht das Punktekonto nicht mehr bei Null. Auch die Ersatzbank, auf der einige enttäuschte Spieler saßen, ist bei allen Treffern aufgesprungen und hat gejubelt. „Das ist auch ein ganz wichtiger Faktor“, freute sich der Trainer. „Die Jungs haben sich zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen lassen und haben weiterhin gut gearbeitet.“