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MSV - RWO: Interview
Sasic und Bruns über das heiße Derby

MSV - RWO: Doppelinterview mit Sasic und Bruns
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Der Schlager zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiß Oberhausen lässt die Stimmung im Revier brodeln. Aber nicht nur die Fans sind heiß auf das Derby.

Auch die beiden Erfolgscoachs Milan Sasic und Hans-Günter Bruns kennen die Bedeutung des Knallers genau. RS sprach mit den beiden Trainerfüchsen.

Das Derby steht an. Welche Emotionen haben Sie rund um diese traditionsreiche Duell schon mitbekommen? Sasic: Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel für die Fans ist. Wir freuen uns darauf und werden versuchen, besser als der Nachbar zu sein. Bruns: Bei mir gibt es das eigentlich gar nicht. Ich bin ja nicht der Anhänger, auch wenn ich ein Fan meiner Mannschaft bin. Ich freue mich einfach auf ein superinteressantes Match.

Wie bereiten Sie sich auf den prestigeträchtigen Knaller vor? Sasic: Ich versuche, das Team gut über den Gegner zu informieren und die Akteure bestens auf RWO einzustellen. Bruns: Ich versuche die Euphorie im Umfeld und in der Truppe in die richtigen Kanäle zu leiten. Ich will die Stimmung nicht bremsen, die Jungs sollen sie einfach mitnehmen, dabei aber auch den Kopf einschalten.

RWO ist sensationeller Dritter, aber auch der MSV hat einen guten Start hingelegt. Drückt die aktuelle Tabelle das Kräfteverhältnis im Revier aus? Sasic: Auch wenn sich RWO immer etwas kleiner macht, ist es doch nur ein Spielchen. Wir können uns in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen mit Oberhausen vergleichen. Finanziell sind wir fast gleich auf. RWO hat sogar den Vorteil, dass deren Mannschaft schon viel länger zusammenspielt. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass sie oben sind, sondern der Lohn ihrer akribischen Arbeit. Darauf können sie stolz sein. Aber die Tabelle sagt zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nichts aus. Bruns: Ganz sicher nicht, denn wir sind nicht auf Augenhöhe mit dem MSV. Die Duisburger stapeln derzeit tief, weil sie den Etat etwas senken mussten. Aber sie haben immer noch geschätzte zwei Millionen Euro mehr für das Team zur Verfügung als wir, wobei ich gar nicht wüsste, was ich damit machen sollte. Ich denke, der MSV gehört immer noch zu den Top fünf der Liga.

Herr Sasic, was haben Sie unternommen, um die Mannschaft nach der Pleite in Berlin wieder aufzubauen? Ich habe die Spieler einfach an die letzten Heimspiele und den gezeigten Einsatz erinnert. Die Niederlage spielt keine Rolle mehr.


Zu Hause wussten die Zebras im Gegensatz zur Vorsaison stets zu überzeugen, dafür hapert es plötzlich auswärts. Woran liegt es? Nein, so sehe ich das nicht. Mit einer Bilanz von mehr als zwei Punkten pro Spiel können wir mehr als zufrieden sein. Das wäre eine Ausbeute, mit der man sogar aufsteigt. Aber davon rede ich nicht, denn dieses Ziel ist unrealistisch. Wir freuen uns jetzt auf RWO.

Herr Bruns, warum strotzt Ihr Team derzeit so vor Selbstvertrauen? Weil die Ergebnisse sowie die Leistungen stimmen. Auch im Training schleichen sich positive Automatismen ein. Das gefällt mir sehr gut.

Wir es wieder wie im Vorjahr einen Doppelpack-Helden wie Moritz Stoppelkamp geben? Zuletzt sind bei uns viele Leute in die Bresche gesprungen. Etwa Mario Klinger, Mike Terranova oder Ronny König. Patrick Schönfeld hat bisher noch nicht getroffen, obwohl er sehr gut gespielt hat. Vielleicht hat er sich die Tore für das Derby aufgehoben.

Wieder an Sie beide: Wo liegen die Stärken des Gegners? Sasic: RWO spielt typischen Zweitliga-Fußball und sie sind härter als Augsburg anzusiedeln. Erstens können sie mit einem Punkt in der Fremde zufrieden sein. Zweitens lauern sie nur auf Fehler, die sie bestrafen. Das ist leichter als ein Spiel zu machen. Bruns: Der MSV hat dieses Jahr eine bessere Mannschaft als in der abgelaufenen Spielzeit, wobei die Betonung auf Mannschaft liegt. Da ist eine Einheit auf dem Feld, die auch sehr kampfstark ist. Das macht es für uns nicht gerade leichter. Zudem hat man gute Jungs dazu geholt und der neue Weg, den ich richtig finde, funktioniert derzeit einfach.

Konnten Sie auch Schwächen beim Kontrahenten ausmachen? Sasic: Es ist nicht fair, über die Schwächen des Gegners, der auch noch vor uns steht, zu sprechen. Bruns: Die ergeben sich meistens aus dem Spiel heraus. Ob wir die dann ausnutzen können, liegt auch an der Tagesform.

Warum gewinnt Ihre Elf? Sasic: Weil wir viel investieren werden und wissen, worauf es ankommt. Es wird ein richtiger Fight. Bruns: Ich weiß nicht, ob wir gewinnen. Ich weiß nur, dass ich sehr zufrieden wäre, wenn wir aus beiden Duellen gegen den MSV wie im letzten Jahr mit vier Zählern hervorgehen könnten. Wichtig wird sein, selber den Weg nach vorne zu suchen, schließlich laufen wir mit einer breiten Brust auf.

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