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VfL: 1077. Einsatz
Funkel steigt zum Rekordmann auf

VfL: Funkel steigt zum Rekordmann auf
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Statt Titel zu gewinnen und Triumphe zu feiern, standen für den Rheinländer Friedhelm Funkel stets Kampf, Abstiege und Aufstiege im Vordergrund.

Die Glitzerwelt der Bundesliga war für ihn fast immer glanzlos. Dennoch steigt der Arbeiter Funkel am Sonntag zum Rekordhalter auf, wenn er auf der Bank des VfL Bochum gegen den FC Augsburg seinen 1077. Einsatz im Profi-Fußball hat - 472 als Spieler, 605 als Trainer.

"Ich habe kein Buch darüber geführt, aber das ist natürlich eine schöne Geschichte. Ich bin mir aber sicher, dass ich diese Zahl nicht mehr verdoppeln werde", sagte Funkel. Für die ganz große Bühne wird es für ihn nie reichen, da ist der 56-Jährige Realist: "Bayern hat sich nie gemeldet. Aber das ist auch nicht wichtig." Rehhagel wird abgelöst

Am Sonntag löst Funkel keinen Geringeren als Otto Rehhagel als Rekordler ab. "Ich gönne Friedhelm diesen Rekord von ganzem Herzen. Und wünsche ihm, dass er ihn noch um einige 100 Spiele ausbaut", sagte Rehhagel der Bild-Zeitung. Im Gegensatz zu dem 72-Jährigen ist für Funkel die Rente in weiter Ferne: "Ich will noch einige Jahre im Geschäft bleiben."

Als Spieler hat Funkel einen Titel gewonnen. 1985 gewann der Mittelfeldspieler das Pokalfinale mit Uerdingen 2:1 gegen die großen Bayern. Es sollte der einzige Titel bleiben. Immerhin erreichte er als Trainer mit Duisburg und Frankfurt ebenfalls das Endspiel. 1998 verlor er mit dem MSV 1:2 gegen Bayern, 2005 mit der Eintracht gegen den gleichen Gegner 0:1.

"Ausdruck von Beständigkeit, Glaubwürdigkeit und Vertrauen"

Dass er nun so lange im Geschäft ist, sieht Funkel vor allem als Wertschätzung seiner Arbeit. "Die Zahl ist Ausdruck von Beständigkeit, Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Das sind Eigenschaften, auf die ich stolz bin." Drei Punkte gegen Augsburg wären ihm allerdings lieber als der Rekord.

In der Bundesliga hat Funkel den Ruf eines soliden Arbeiters - mit eingebauter Aufstiegsgarantie. Uerdingen, Duisburg, Frankfurt und den 1. FC Köln führte der Neusser aus der Zweitklassigkeit in die Eliteliga. Das gleiche Ziel hat er auch jetzt mit Bochum.

Karnevals-Fan erlebte auch triste Zeiten

Allerdings hat der Karnevals-Fan auch triste Zeiten erlebt. Viermal stieg er ab, zuletzt schaffte er es nicht, Hertha BSC Berlin trotz großer Einkäufe im Winter in der Bundesliga zu halten. Sein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert, das Vertrauen in Funkel und die Aufstiegsgarantie war verloren.

Funkel ging immer seinen eigenen Weg, blieb sich selbst treu. Dass er wegen seiner Mitgliedschaft im Schützenverein Neuss als "Schunkel-Funkel" verspottet wurde, ist ihm egal. "Wichtig ist", betont er, "wie mich die Menschen erleben, die mich umgeben."

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