Nach den heftig kritisierten Abmahnungen gegen drei Profis wegen Fastens im Ramadan haben sich Verantwortliche des Zweitligisten FSV Frankfurt und des Zentralrats der Muslime (ZMD) in Deutschland zu einem klärenden Gespräch getroffen. Nach dem von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vermittelten zweistündigen Treffen sprachen beide Seiten von einer angenehmen Atmosphäre.
So wurde bei dem Treffen vereinbart, dass zeitnah und unter Hinzuziehung von medizinischen, theologischen und juristischen Experten, konkrete Handlungsempfehlungen für Klubs und Spieler erstellt werden sollen. "Es war ein gutes Gespräch, das zum beiderseitigen Verständnis beigetragen hat", sagte ZMD-Generalsekretär Aiman Mazyek. Der FSV hatte die Profis Soumaila Coulibaly, Pa Saikou Kujabi und Oualid Mokhtari abgemahnt, weil sie während des Ramadan gefastet und den Klub darüber nicht informiert haben. Frank Rybak, Justiziar der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV), hatte das Vorgehen als "in dieser Pauschalität absolut rechtswidrig" bezeichnet.
"Den Hochleistungssport Profifußball in den Kontext des Ramadan zu stellen, ist durchaus möglich. Das gilt für alle Klubs mit muslimischen Spielern", sagte Mazyek nun. "Beide Seiten können sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein. Wir haben Herrn Mazyek erläutert, dass es nie unsere Absicht war, Spieler in ihrer Religionsausübung einzuschränken oder in einen Gewissenskonflikt zu bringen. Das haben wir nicht getan und werden wir auch nicht tun", sagte FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig: "Allerdings haben wir auch erläutert, dass es aus medizinischer Sicht und auch aus Gründen der Fürsorge unbedingt notwendig ist, dass uns ein Spieler darüber informiert, wenn er Diät hält beziehungsweise fastet."