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Schmitz und Moritz
Zwei neue S04-Nationalspieler?

Schalke: Zwei neue S04-Nationalspieler?
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Im August kannte sie in Fußball-Deutschland noch kein Mensch, selbst Schalke-Insider rätselten nach dem Motto "Wir kennen Max, aber wer ist Moritz?"

Knapp drei Monate später haben sich Christoph Moritz und Lukas Schmitz nicht nur einen Stammplatz in Schalkes Bundesligatruppe erkämpft, sondern haben bereits den nächsten Schritt in ihrer noch jungen Profikarriere vor sich.

Wenn DFB-Trainer Rainer Adrion in der übernächsten Woche seinen Kader für die beiden Freundschaftsspiele der deutschen U-21-Nationalelf am 13. November in Belfast gegen Irland und viert Tage später in San Marino benennen wird, dann könnte es in Gelsenkirchen zu einer positiven Überraschung kommen.


Denn Adrion hat auf die beiden Youngster, die von Schalkes Chefcoach Felix Magath von allen Experten völlig unerwartet ins kalte Wasser geschmissen wurden und sich sofort frei schwimmen konnten, mehr als nur ein Auge geworfen. "Damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt", schaute Schmitz nach dem 3:0-Sieg am Mittwochabend bei 1860 München, der den Einzug der Königsblauen ins Viertelfinale des DFB-Pokals bescherte, etwas ungläubig. "Ich konzentriere mich voll und ganz auf Schalke und denke nicht an die Nationalmannschaft", sagte der 20-Jährige.

Wie schnell es manchmal gehen kann, als No-Name-Kicker plötzlich in den erlauchten Kreis der Adlerträger aufgenommen zu werden, haben ihm und Moritz allerdings etliche Spieler in der Geschichte des Deutschen Fußball Bundes vorgemacht. Vor allem Schmitz hat sich seit seinem Bundesliga-Debüt vor sechs Wochen beim 1:2 gegen den Meister VfL Wolfsburg stetig gesteigert und nach seiner Torpremiere am vergangenen Sonntag beim 3:3 gegen den Hamburger SV noch einmal eine gehörige Portion Selbstvertrauen getankt. Besser als am Mittwoch in München kann man die Position im linken Mittelfeld kaum bekleiden. Sicher am Ball, schnell im Kopf und in der Umschaltung von dort auf seinen starken linken Fuß, dazu lauffreudig, zweikampfstark und sogar torgefährlich - Schmitz erfüllt alle Voraussetzungen, um möglicherweise in ein, zwei Jahren schon ein Führungsspieler auf Schalke sein zu können. "Es ist wirklich gut gelaufen, aber ich weiß, dass ich jeden Tag weiter an mir arbeiten muss, um mich zu verbessern", bleibt Schmitz bescheiden.

Über die Stationen TSG Sprockhövel und VfL Bochum, wo er keine Chance auf den Durchbruch in die Bundesliga erhielt, landete er im Sommer in Gelsenkirchen. Ein Glücksgriff, wie man schon jetzt notieren kann. Dass beiden "jungen Wilden" beim Cuptriumph gegen 1860 sogar jeweils ein Treffer verwehrt blieb, wurde angesichts des klaren Sieges beim Zweitligisten zur Nebensache. "Ich weiß nicht genau, warum der Schiedsrichter den nicht gegeben hat. Ich hätte natürlich nach meinem Kopfballtor gegen Hamburg, was ja wirklich nicht meine Stärke ist, gerne über einen weiteren Treffer gejubelt. Wichtiger ist aber, dass wir gewonnen haben und eine Runde weiter gekommen sind", nahm Schmitz die kuriose Entscheidung von Referee Markus Schmidt kurz nach der Pause nicht so tragisch.

Auch Moritz, dessen Schuss schon vor der Halbzeit und fast unmittelbar nach der Führung durch Rafinha den Weg ins Netz von TSV-Keeper Gabor Kiraly fand, gab zu: "Richtig freuen konnte ich mich auch nicht. Das war ja so ein abgefälschtes Ding. Allerdings war es regulär." Der 19-Jährige hätte beinahe für einen ganz anderen Verlauf der Partie gesorgt, als er durch einen Fehlpass im Mittelfeld den "Löwen" die im Grunde einzige echte Torchance unfreiwillig vorbereitete. "Zum Glück hat Manu den super gehalten und Benni das Ding auf der Linie geklärt. Wenn der Ball reingegangen wäre, wäre es für uns sehr schwer geworden", war Moritz erleichtert.

Wie Schmitz denkt er (noch) nicht im Traum daran, schon in 14 Tagen zusammen mit dem U-21-Europameister Benedikt Höwedes im weiß-schwarzen Dress des DFB aufzulaufen. Dabei war Moritz schon im September für den deutschen Kader für die U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten vorgesehen gewesen, doch Magath verweigerte ihm im Gegensatz zu Lewis Holtby und dem Tschechen Jan Moravek die Freigabe.

Das wird nun kein Problem sein. Im Gegenteil, der FC Schalke dürfte froh sein, einen oder sogar zwei weitere Nationalkicker in seinen Reihen zu wissen.

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