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Hummels zufrieden
"Wir wissen, wo wir ansetzen müssen"

BVB: Zufriedener Grätschenmeister
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Mats Hummels wird mehr und mehr zum Dortmunder Grätschenmeister. Am Freitag brillierte er gegen Leverkusens Eren Derdiyok - und blieb anschließend bescheiden.

Mats Hummels ist eigentlich ein ruhiger, besonnener Zeitgenosse, dem nicht wenige Mütter nur allzu gerne an der Seite ihrer Töchter sehen würden. Was der 20-Jährige sich allerdings gegen Bayer Leverkusen erlaubt hatte, glich diesem Eindruck überhaupt nicht: Leverkusens Stürmer Eren Derdiyok hatte den Ball an dem BVB-Innenverteidiger vorbeigelegt und war in den Strafraum eingedrungen. Furchtlos und mit vollem Risiko sprang Hummels hinter dem Schweizer her - und klärte die Szene mit einer bilderbuchreifen und blitzsauberen Grätsche.

Durchpusten war anschließend angesagt, denn hätte Schiedsrichter Babak Rafati einen etwas schlechteren Winkel zum Geschehen gehabt, hätte es ihm niemand verübeln können, wenn er auf Strafstoß entschieden hätte. Doch der Winkel stimmte und Hummels‘ Ruf als Mann der überlegten Planung gerettet.


„Ich hatte vorher zu früh spekuliert und musste deshalb zur Grätsche greifen“, analysierte der U21-Nationalspieler anschließend den haarigen Moment, der BVB-Pressesprecher Josef Schneck vor Schreck zu den Sky-Monitoren sprinten ließ.

Doch es lag nicht nur an dieser einen starken Szene, dass Hummels für seine Leistung gegen die zuletzt so treffsicheren Stürmer des Tabellenführers an der Bestnote kratzte. Souverän und mit gutem Auge für die Angriffe der Bayer-Elf ordnete er die Defensive und verlor gefühlt keinen seiner zahlreichen Zweikämpfe in der Luft und am Boden.

„Ich platze deshalb nicht vor Selbstvertrauen“, versicherte der Ex-Münchner hinterher schmunzelnd, auch im kommenden DFB-Pokalspiel beim VfL Osnabrück zur Verfügung zu stehen. Überhaupt nahm er das überwiegende Lob mit Zurückhaltung auf: „Es hat sich gut angefühlt auf dem Platz. Aber ich lag mit meinem Gefühlen zuletzt auch schon einmal falsch. Deshalb bewerte ich meine Leistung eigentlich nur sehr ungern.“

Sich selbst ein Zeugnis zu schreiben steht glücklicherweise auch nicht im Arbeitsvertrag des Youngsters, der von vielen als kommenden A-Nationalspieler gehandelt wird. Und so konzentrierte sich Hummels darauf, das Ergebnis richtig einzuordnen: „Wir hätten das 1:0 gerne verteidigt. Aber wir sind mit dem Punkt trotzdem zufrieden, denn er war für Leverkusen absolut verdient.“

Seine Mannschaft habe sich nach der Pause zu sehr in die Verteidigung drängen lassen, analysierte der U21-Europameister die Partie: „Da haben wir ihnen zu viel vom Spiel überlassen. Aber wir wissen jetzt, wo wir ansetzen müssen, um auch einmal in Leverkusen zu gewinnen.“

In Osnabrück wartet freilich eine ganz andere Herausforderung auf die Schwarz-Gelben, die mit dem Remis ihren Aufwärtstrend fortsetzten und natürlich als haushoher Favorit in das Duell gegen den Drittligisten starten. „Sie haben nicht umsonst Hamburg aus dem Pokal geworfen“, bescheinigt Hummels dem kommenden Gegner eine hohe Qualität. Wirklich Angst hat der Abwehrspezialist aber vor einem ganz anderen Aspekt: „Sie werden sich sicherlich genauso ins Zeug legen wie wir gegen Leverkusen.“

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