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VfL: Mavrajs Comeback
„Wissen nicht, wie gut wir sind“

VfL: Mavrajs Sprung aus dem Lazarett
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Mergim Mavraj ist derzeit der beste Beweis für die These, dass der Profi-Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist. Früher als erwartet meldete er sich zurück.

Gut zehn Tage ist es her, da berichtete RS, dass die Knöchelverletzung von Mavraj keine Prognose zulässt, wie lange der Innenverteidiger seinem Team fehlen wird. Gut eine Woche lang erhielt er Trainingsverbot, nachdem er die Übungseinheiten nur noch mit starken Schmerzen absolvieren konnte. Mavraj: „Ich hatte die schlimmsten Befürchtungen.“

Doch nicht nur die Schwellung ging schneller als erwartet zurück. Auch die über Wochen quälende Frage: „Wann bekomme ich meine Chance?“, war über Nacht vom Tisch. Ein Muskelfaserriss von Marcel Maltritz auf Schalke, und kaum war der Knöchel wieder im Normalzustand, schlug die Stunde von Mavraj. Und er hat sie genutzt. An der Seite von Anthar Yahia unterstrich der 23-Jährige über 90 Minuten seine Zuverlässigkeit und stand leistungsmäßig seinem routinierterem Nebenmann Yahia in nichts nach. Und die Frage, die sich nach dem trainingsfreien Dienstag stellte - „Was macht der Knöchel?“ -, beantwortete Mavraj mit einem Lächeln: „Er ist zwar ein wenig geschwollen, aber es geht mir gut. Die Pause hat Wunder gewirkt, es ist deutlich besser geworden.“


Und so wird der Abwehrspieler auch in Leverkusen mit einer Knöchelabsplitterung im Fußgelenk auflaufen - „in der Hoffnung, dass ich nicht doch irgendwann unter das Messer muss“. Da Mavraj aber fast immer ein positiv denkender Mensch ist, spricht er lieber über den „perfekten Sonntag“: „Es war ein verdienter Sieg gegen die Hertha. Wir haben zu Null gespielt, eine starke Mannschaftsleistung geboten, die Zuschauer haben mitgemacht und mit meiner persönlichen Leistung bin ich auch zufrieden. So kann es weitergehen.“

Zweifel an der Leistungsfähigkeit seines Teams hatte er auch nicht, als er von außen die 0:3-Klatsche auf Schalke sah: „Ich bin überzeugt von unserer Qualität, aber ich vermute, dass dem einen oder anderen meiner Kollegen noch gar nicht klar ist, wie gut wir sind. Das lähmt und führt zu einer übertriebenen Vorsicht.“ Deshalb kam die zweistündige Aussprache mit dem Trainer auch zum richtigen Zeitpunkt. Mavraj: „Unklarheiten wurden beseitigt, Missverständnisse ausgeräumt. Ich glaube, jeder kennt seine Aufgabe auf dem Spielfeld jetzt noch besser.“

Vom Systemwechsel von der Raute zur Doppel-Sechs verspricht sich Mavraj: „Dass das Zentrum einfach dichter ist und die Aufgaben klarer verteilt sind.“ Aber als ausschlaggebend sieht er andere Dinge: „Gegen Hertha haben wir viel mehr gearbeitet und den Gegner mürbe gemacht. Die Raute ist nicht schlechter als die Absicherung mit einer Doppel-Sechs. Die Voraussetzung ist nur, dass alle mitmachen.“ Und als wolle er seine Worte unterstreichen, fügt er hinzu: „In der zweiten Halbzeit haben wir gegen Mönchengladbach mit Raute 3:0 gespielt. Deshalb kann man den plötzlichen Wandel nicht alleine am System aufhängen.“

Doch die Nagelprobe steht bevor. Hochgeschwindigkeits-Fußball im Doppelpack, denn mit Leverkusen und Hoffenheim warten auf den VfL zwei große Herausforderungen. Mavraj: „Das ist doch gut, da können wir unter Beweis stellen, dass wir als Team tatsächlich gefestigt sind. Keiner rechnet mit uns, vielleicht auch nicht unser Gegner. Das ist eine gute Ausgangsposition.“ Und wer den Abwehrspieler kennt, der weiß, dass er es ernst meint: „Allerdings müssen wir noch eine Schüppe drauf legen, denn Leverkusen hat Extraklasse.“

Und dann hat er auch noch eine persönliche Rechnung offen: „Beim letzten Spiel habe ich Bayer mit einem Blackout zum Ausgleich verholfen, das motiviert mich noch mehr. Wir fahren nicht nach Leverkusen, um einen Zähler zu holen. Wir wollen gewinnen.“

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