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„Fünf vor Zwölf“
BVB-Trainer besorgt - Das Klagen über die Belastung wird lauter

BVB-Trainer Nuri Sahin ist besorgt.
BVB-Trainer Nuri Sahin ist besorgt. Foto: dpa
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Vincent Kompany, Xabi Alonso und Nuri Sahin sind sich nach dem Auftakt der Champions League einig: Die Belastung für die Spieler ist zu hoch.

Für Nuri Sahin ist es „fünf vor Zwölf“, Vincent Kompany fordert eine Maximalanzahl an Spielen, Xabi Alonso gar ein Mitspracherecht für Profis: Nach dem ersten Spieltag der reformierten Champions League hat das Klagen über die zunehmende Belastung der Spieler noch einmal zugenommen. Auch ein Streik, wie ihn der Spanier Rodri zuletzt ins Gespräch gebracht hatte, wird diskutiert.

„Wenn Spieler schon über Streiks reden, da weiß man, dass es fünf vor Zwölf ist“, sagte etwa Dortmunds Trainer Sahin am Freitag und verwies auf seine prominenten Kollegen Jürgen Klopp und Pep Guardiola: „Jürgen und Pep beschweren sich seit Jahren darüber, und es hat sich nichts geändert. Ich habe das Gefühl: Je mehr wir darüber reden, desto mehr spielen wir.“

Mittelfeldstratege Rodri von Manchester City hatte vorgerechnet, durch das neue Champions-League-Format und die reformierte Klub-WM „wohl auf 70 oder 80 Spiele“ zu kommen. Guardiola stellte sich am Freitag auf die Seite seines Schützlings, ein Streik sei nicht ausgeschlossen. „Überall auf der Welt beginnen die Spieler, darüber zu reden, Wir werden sehen“, sagte der City-Boss.

„40 bis 50 Spiele“ seien für ihn das Maximum, hatte Rodri erklärt, darüber hinaus „sinke das Niveau“. Bayern-Coach Kompany konnte ihm da nur zustimmen. „Ich habe schon als Spieler gefordert, dass man eine Maximalanzahl bestimmt, die ein Spieler absolvieren darf“, sagte der Belgier.

Denn der enge Kalender sei schon in seiner aktiven Zeit als Profi bei Manchester City „immer ein Thema gewesen“, so Kompany weiter: „Ich war Teil der FIFPro-Spielergewerkschaft. Wir haben das immer mit Sorge gesehen. Es geht ja nicht nur um die Spiele, sondern auch um die Reisen - auch mit dem Nationalteam. Da geht es um 75, 80 Spiele. Das ist schon fast unrealistisch.“ Deshalb sei eine Maximalzahl wünschenswert.

Ganz ähnlich sieht das Leverkusen-Coach Alonso. Die Akteure sollten ein Mitspracherecht bekommen über die Anzahl der Spiele, sagte der Baske: „Sie müssen bei diesen Entscheidungen beteiligt werden. Denn wir wollen guten Fußball sehen.“ Droht ansonsten ein Streik? „Rodri hat total das Recht, diese Meinung zu haben“, sagt zumindest Alonso.

Aber es gibt auch andere Stimmen. „Ich freue ich mich über die vielen englischen Wochen. Eine Obergrenze gibt es für mich nicht“, hatte zuletzt der Leipziger David Raum erklärt. Das Schweizer Institut CIES hatte zudem eine Studie veröffentlicht, nach der es keinerlei statistische Hinweise auf eine erhöhte Belastung von Spielern gebe. Demnach zeige sich beim Blick auf die 50 besten Spieler nach der Gesamtspielzeit pro Saison, „dass der allgemeine Trend in den letzten drei Spielzeiten im Vergleich zu jedem Dreijahreszyklus seit 1999/2000 weiter nach unten zeigt“.

Doch der Aufschrei ist laut - in allen großen Fußball-Nationen. Einer der Wortführer war zuletzt Liverpools Torhüter Alisson Becker, der am Dienstag noch vor dem Königsklassen-Duell bei der AC Mailand über die vielen Einsätze klagte. Kaum zurück, meldete sich der Oberschenkel. Ob Alisson am Samstag gegen Bournemouth spielen kann, ist offen.

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