120 Mal stand Giovanni Reyna für Borussia Dortmund auf dem Platz. Und es ist davon auszugehen, dass nicht mehr allzu viele Spiele in dieser Statistik hinzukommen werden. Der Mittelfeldspieler ist schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem anderen Klub, in dem sich der 21-Jährige höhere Chancen auf Einsatzzeit erhofft als beim BVB, wo ihn immer Verletzungen zurückgeworfen hatten. Nun soll es laut Medienberichten mit Nottingham Forest aus der englischen Premier League konkret werden.
Im Jahr 2019 wechselte Reyna von New York City FC ins Ruhrgebiet und spielte zunächst für die U19. Dortmunds Talentschmiede hat in den vergangenen Jahren immer wieder junge Spieler in den Profikader gespült. Was wurde aus ihnen?
Christian Pulisic: Wie Reyna holte Dortmund Pulisic als Teenager aus den USA nach Dortmund. Thomas Tuchel berief ihn 2016 in den Profikader, auch unter dessen Nachfolger Peter Bosz war Pulisic Stammspieler. Weil sich später aber ein gewisser Jadon Sancho in den Vordergrund dribbelte, wechselte Pulisic 2019 für eine Ablöse in Höhe von 64 Millionen Euro zum FC Chelsea. Inzwischen steht Pulisic bei der AC Mailand unter Vertrag und hat sich in der internationalen Klasse etabliert.
Felix Passlack: 2015 gewann der Bottroper die Fritz-Walter-Medaille in Gold, weil er in der U19 herausragende Scorerwerte präsentierte. Der Sprung in den Erwachsenenbereich gelang ihm nicht so recht. Beim BVB konnte er sich nicht durchsetzen, fand auch auf den Leihstationen bei der TSG Hoffenheim, Norwich City und Fortuna Sittard sein Glück nicht. Heute spielt er für den VfL Bochum, ist aber nur in einer Ergänzungsrolle.
Jacob Bruun Larsen: Zu den auffälligeren Spielern der Mannschaft um Passlack und Pulisic zählte auch der Däne. In Dortmund aber setzte er sich nicht durch. Gelohnt hat sich die Ausbildung des Angreifers allemal: Im Winter 2020 verkaufte der BVB Bruun Larsen für neun Millionen Euro nach Hoffenheim. Inzwischen steht er beim FC Burnley unter Vertrag.
Ansgar Knauff: Knauff wurde beim BVB von Top-Talente-Trainer Otto Addo gefördert. Schon vor vier Jahren absolvierte er die Saisonvorbereitung mit den Profis. Debütieren durfte Knauff später unter dem damaligen Interimstrainer Edin Terzic. Dessen Nachfolger Marco Rose setzte jedoch auf andere Spieler. Um Wettbewerbspraxis zu sammeln, ließ sich Knauff zu Eintracht Frankfurt ausleihen, wo ihm der Durchbruch samt Europa-League-Sieg gelang. Die Hessen statteten ihn mit einem langfristigen Vertrag aus, Dortmund kassierte fünf Millionen Euro.
Jamie Bynoe-Gittens: Der Engländer steht nun auch seit inzwischen vier Jahren beim BVB unter Vertrag. In dieser Saison mauserte sich der dribbelstarke Offensivspieler zum Stammspieler. Bleibt er gesund, was aufgrund seiner Vorgeschichte mit einem Fragezeichen zu versehen ist, rechnen die Dortmunder damit, dass sie mit Bynoe-Gittens ihr Geschäftsmodell weiterführen können. Das besagt: Talente entdecken, ausbilden und für viel Geld verkaufen.
Youssoufa Moukoko: Über Youssoufa Moukoko wird in Extremen berichtet seit er ein Kind ist. In der Jugend pulveresierte er einen Torrekord nach dem anderen. Bei den Profis allerdings ist seine Karriere ein klein wenig ins Stocken geraten. Sein Vertrag ist bis 2026 gültig, er hofft nun auf den nächsten Schritt.
Tom Rothe: Der Linksverteidiger überzeugte im Saisonendspurt und wurde dann nach Kiel verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Der Plan geht bisher auf, Rothe kommt auf zwei Tore und sechs Vorlagen. Die Dortmunder Bosse verfolgen seinen Weg genau. Ab Sommer könnte er beim BVB einen Kaderplatz belegen.