VfL Bochum

Sorgen um Riemann und Thiede - "Passieren sollte nichts mehr"

Während alle Spieler des VfL Bochum beim ersten Testspiel fleißig für Autogramme und Selfies herhalten mussten, konnte sich Torwart Niclas Thiede ziemlich unbemerkt bewegen. Der Grund: Er war in Zivil. Damit fällt nach der Nummer eins Manuel Riemann auch sein Ersatz vorübergehend aus.

"Manu hatte bei den Läufen beim Heimprogramm Probleme." Das hatte VfL-Trainer Thomas Letsch nach dem Trainingsauftakt vergangene Woche gesagt, bei dem Riemann überraschend gefehlt hatte. "Das ist noch eine Muskelverletzung, die ihn in der ersten Woche außer Gefecht setzt. Da müssen wir schauen, ob er nächste Woche einsteigen kann."

Eine Woche später ist klar: kann er nicht. "Eine neue Entwicklung gibt es nicht", sagte Letsch nach dem Test in Gevelsberg. Es sei schwierig, Genaueres zu sagen. "Es gibt einen 'Best Case' und einen 'Worst Case'. Deshalb müssen wir schauen. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen."

Ähnlich sei es bei Thiede, der kurzfristig ausgefallen war. "Da muss man auch sehen, wie lange das geht." Statt des Neuzugangs kam U19-Keeper Jeremias Heufken zu seinem Debüt bei den Profis. In Halbzeit eins spielte der erfahrene Michael Esser.

Thiede will beim VfL Bochum irgendwann die Nummer eins sein

"Für das Training ist es nicht optimal, dass wir nur die beiden haben." Auch die Einheiten von Torwart-Trainer Peter Greiber sind auf drei Keeper ausgelegt. "Da müssen wir überlegen, ob wir noch einen aus der U19 dazuholen." Sonderlich tief waren die Sorgenfalten bei Letsch zwar noch nicht. Doch er ist sich bewusst: "Passieren sollte im Torwart-Sektor nichts mehr."

Thiede war im Sommer als perspektivischer Herausforderer von Riemann geholt worden. Er kam vom Drittligisten SC Verl. Der 24-Jährige, der bereits in der Saison 2008/09 und von 2015 bis 2018 für den VfL spielte, wechselte ablösefrei und unterschrieb – ligaunabhängig – einen langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2027.

Sein Ausfall macht vorerst seinen Plan für die Vorbereitung zunichte. "Ich werde alles dafür tun, um hier möglichst weit nach vorne zu kommen." Das hatte Thiede in der vergangenen Woche gesagt. Aber auch: "Am Ende entscheidet der Trainer, ob ich spiele." Diese Entscheidung wurde Letsch vorerst abgenommen.