Die Kaderplanungen beim VfL Bochum sind noch längst nicht abgeschlossen. Ein Neuzugang, der bereits frühzeitig zugesagt hatte, ist Felix Passlack. Über die Gründe hat RevierSport mit dem 25-Jährigen und Trainer Thomas Letsch gesprochen.
20. April 2023. Der 29. Spieltag steht kurz bevor und Bochum liegt knapp über dem Strich auf Rang 15. Sicher ist der Klassenerhalt noch lange nicht und doch gibt der VfL an diesem Tag die Verpflichtung von Passlack bekannt, der von Borussia Dortmund an die Castroper Straße wechselt.
Sprung in den Juli 2023. Der Neuzugang hat seine ersten Einheiten in Bochum hinter sich. 1500 Fans waren zum Trainingsauftakt ins Ruhrstadion gekommen. "Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe mit der Atmosphäre, die schon ein bisschen da war, aber bei Spielen natürlich noch größer sein wird."
Als Kind des Ruhrpotts habe Passlack den VfL schon rein aus räumlichen Gründen immer wahrgenommen. "Gegen Ende habe ich die Spiele dann noch intensiver verfolgt als es auf der Zielgeraden war mit meinem Wechsel." Doch wie ist es so früh und zu einer sportlich so unsicheren Perspektive zu einer Einigung gekommen?
Ruhrpott bedeutet für Felix Passlack Lebensqualität
"Der Trainer und Marc Lettau (Technischer Direktor, Anm. d. Red.) haben mich in den Gesprächen überzeugt. Ich wusste, hier ist eine geile Mannschaft, ein geiles Stadion und geile Fans." Argumente, die sich als weiche Faktoren bezeichnen lassen. "Ich komme hier aus der Region und es ist für mich einfach auch Lebensqualität, dass ich hier wohnen bleiben darf."
Vordergründig seien aber die harten, sportlichen Faktoren entscheidend gewesen. "Die Art und Weise, wie der Trainer mit dem hohen Pressing Fußball spielen lassen möchte, passt ganz gut zu mir." Dabei hat der 25-Jährige ein präferiertes System. "In der Fünferkette beackere ich als Schienenspieler die Außenbahn. Ich glaube, dass das für mich meine beste Position ist."
Diese hätte er auch eine Klasse tiefer bekleidet. "Ich wäre auch mit in die 2. Liga gegangen. Für mich war es wichtig, frühzeitig meine Zukunft zu planen." Diese Einstellung habe auch Trainer Letsch imponiert.
Letsch: "Felix hat Lust auf den VfL Bochum"
"Das Wichtigste ist für mich neben aller fußballerischen Qualität, dass man das Gefühl hat, dass jemand Lust auf die Aufgabe hat", so der 54-Jährige. "Felix kommt aus dem Pott, er weiß, auf was er sich einlässt und kennt den VfL Bochum."
Auch wenn es beim BVB am Ende nicht für den großen Durchbruch gereicht hat, werde die Mannschaft von seiner Erfahrung profitieren. "Er ist noch immer ein junger Kerl, der es bei Dortmund nicht ganz einfach gehabt hat, aus unterschiedlichen Gründen ausgeliehen war." Der Mehrwert lasse sich daher nicht an der Zahl absolvierter Pflichtspiele festmachen.
"Er ist ein Spieler, der auf der rechten Seite sehr flexibel ist und eine natürliche Aggressivität hat." Dadurch dass er ein gelernter Offensivspieler ist, bringe er zudem extreme Gefahr nach vorne. "Das macht ihn insgesamt zu einem spannenden Paket."
Es scheint so, als hätten sich zwei gefunden. "Das ist genau der Spieler, den wir haben wollten auf der Seite. Er hätte sagen können, dass er wartet und wenn es nicht Bundesliga ist, gehe ich woanders hin." Hat er aber nicht.