Auftakt in die alles entscheidende Woche der Fußball-Bundesliga. Der VfL Bochum steht vor dem 34. Spieltag auf Platz 16 (32 Punkte). Am Samstag (27. Mai, 15:30 Uhr) ist Bayer Leverkusen zu Gast im Ruhrstadion. Klassenerhalt, Relegation oder Abstieg - der Ausgang ist vollkommen offen.
"Wir haben das Heft des Handelns in der Hand", sagte Trainer Thomas Letsch am Dienstag. "Wir stehen auf dem Relegationsplatz, das ist unsere 1b-Lösung. Aber am Schluss geht es darum, in der Liga zu bleiben." Für die direkte Rettung müsste die Konkurrenz mitspielen.
"Wir wollen unser Heimspiel gewinnen und hoffen dann, dass auf den anderen Plätzen einer strauchelt. Das wäre die Idealvorstellung. Aber das Minimalziel ist natürlich, diesen Platz zu halten und über die Relegation in der Liga zu bleiben."
Der VfB Stuttgart (Platz 15, 32 Punkte) spielt zuhause gegen die TSG Hoffenheim, Schalke (Platz 17, 31 Punkte) muss bei RB Leipzig ran und auch Augsburg (Platz 14, 34) kann bei Borussia Mönchengladbach noch auf Rang 16 rutschen. Auffällig dabei: Nur bei Bochums Gegner geht es im letzten Spiel noch um etwas. Dieser Umstand bereite Letsch aber keine Sorgen.
"Da gehe ich fest von aus, dass sie diesen Ehrgeiz haben, das Bestmögliche herauszuholen." Doch verlassen kann sich der VfL darauf nicht. "Wir müssen heiß sein, scharf sein und jedem von der ersten Minute zeigen, dass wir unser Spiel gewinnen wollen. Und gleichzeitig clever sein und einen kühlen Kopf zu bewahren."
Darin wird die Kunst liegen: heiß und zugleich cool zu bleiben - auch schon im Training. "Jetzt wird geerntet, also müssen wir in der Woche noch konzentrierter sein als sonst und trotzdem einen Schuss Lockerheit haben. Wir dürfen auch nicht verkrampfen." Daher versucht sich Letsch in positiver Psychologie.
"Man kann immer so an die Sache herangehen, was wir zu verlieren haben oder aber, was wir gewinnen können. Wir können es als VfL Bochum schaffen, nochmal ein Jahr in der Bundesliga zu spielen." Das soll gemeinsam mit den Fans im heimischen Ruhrstadion gelingen.
"Das Gefühl zuhause bei der Mannschaft ist ein anderes. Es fehlte gegen Berlin (1:1) der kleine Touch, den wir gegen Augsburg (3:2) hatten. Ich bin überzeugt, dass in ganz Bochum, im und ums Stadion, die Hölle los sein wird." Personell hat sich im Vergleich zur Vorwoche nichts geändert.
Patrick Osterhage absolvierte Dienstag abschließende Tests und könnte bei positivem Ergebnis am Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen. Ein Einsatz gegen Leverkusen gilt aber als ausgeschlossen. "Wir müssen im Hinterkopf haben, die Saison kann noch verlängert werden. Deshalb dürfen wir nichts Dummes machen."
Auch Konstantinos Stafylidis sei noch nicht so weit, habe nach wie vor Schmerzen und keine genaue Diagnose. Philipp Förster, der trotz Achillessehnenproblemen spielt und gegen Hertha humpelnd den Platz verließ, trainierte am Dienstag voll mit. Somit dürfte sich an der Startelf, die Letsch ins Rennen schicken wird, nicht allzu viel ändern.