Die Planungen für die Meistersause am Borsigplatz laufen schon auf Hochtouren, doch Edin Terzic hält den Ball noch flach. „Wir müssen unsere drei Spiele gewinnen, nur das können wir beeinflussen“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem packenden Saisonendspurt in der Fußball-Bundesliga.
Der Tabellenzweite BVB ist vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei einem Punkt Rückstand auf einen erneuten Patzer des Spitzenreiters Bayern München angewiesen. „Ob uns am Ende Schalke, Leipzig oder Köln dabei unterstützen, ist mir egal“, sagte Terzic.
Schützenhilfe des königsblauen Erzrivalen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in München wäre eine besondere Note in einer ohnehin außergewöhnlichen Spielzeit. Angesichts des eigenen Spiels drei Stunden später werden die BVB-Profis die Begegnung aber nicht verfolgen. „Dass es die ein oder andere Push-Nachricht geben wird, können wir nicht ausblenden. Wir werden aber kein Public Viewing veranstalten“, versicherte Terzic.
Öffentliche Feiern soll es nach dem letzten Spiel gegen den FSV Mainz 05 am 27. Mai geben. „Die Vorbereitungen für einen möglichen Meister-Einsatz in Dortmund haben längst begonnen. Das Wort Meisterfeier ist in den letzten Tagen so oft in Dienstbesprechungen gefallen, wie im gesamten Jahr zuvor nicht“, verriet Polizeisprecher Peter Bandermann der Bild.
Auch bei der Stadt hat man sich auf ein großes Fest eingestellt. In zwei Wochen werde man dazu gerne mehr erzählen, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal. Es sei aber klar, dass man sich darauf langfristig vorbereiten müsse, schließlich gebe es viele Dinge zu organisieren. Man habe intern schon einen Plan, versicherte der SPD-Politiker.
Doch auch OB Westphal kann die Tabelle lesen. Daher lockte er die abstiegsbedrohten Schalker zusätzlich mit einer kuriosen Belohnung. „Wenn Schalke den FC Bayern schlägt und der BVB dadurch Meister wird, dann lade ich die aktuelle Schalker Mannschaft ins Rathaus ein, damit sie sich ins Goldene Buch einträgt“, sagte er. Doch S04-Coach Thomas Reis lehnte ab und meinte, Dortmund müsse „andere Einfälle bringen“.
Zunächst muss der BVB aber seine Hausaufgaben erledigen und gegen Gladbach den elften Heimsieg in Serie einfahren. „Wir haben weiterhin eine Wahnsinns-Möglichkeit. Wer jetzt noch Motivation braucht oder spezielle Sachen im Training, der ist hier fehl am Platz“, sagte Nationalspieler Niklas Süle.
Im Training geht es heiß her, jeder brennt für das große Ziel. „Die Intensität und Qualität“, lobte Terzic, „ist sehr zufriedenstellend.“ Auch bei Jude Bellingham, der sich angeblich mit Real Madrid über einen Wechsel im Sommer einig sein soll. „Jude geht sehr professionell mit der Situation um“, sagte Terzic. Eine Jubel-Fahrt um den Borsigplatz wäre der perfekte Abschied.