Der VfL Bochum ist nach einer schwachen ersten Halbzeit gegen Union Berlin zurückgekommen und hat einen Punkt geholt (1:1). Allerdings hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch auch fast eine halbe Stunde in Überzahl gespielt. Dementsprechend fiel dem 54-Jährigen das Fazit gar nicht so leicht.
"Wir haben eine erste Halbzeit gehabt, wo Union sicherlich den Tick besser war. Wo wir vor allem im eigenen Ballbesitz schlecht waren." So kam der VfL zu keiner einzigen guten Gelegenheit. "Vieles war okay, aber okay reicht eben nicht, wenn du hier bestehen möchtest."
In der Pause stellte Bochum etwas um und konnte mit Wiederanpfiff direkt mehr Druck ausüben. "Wir haben in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, waren viel mutiger, haben das Tor gemacht und das Glück gehabt mit dem Platzverweis." Da waren 61 Minuten gespielt.
In der Folge waren es aber die Unioner, die mit einem Mann weniger und angepeitscht vom Stadion an der Alten Försterei weiterhin auf Sieg spielten. Diese Phase sei für Letsch daher schwierig zu bewerten. "Ich bin zufrieden, dass wir mit dem Punkt nach Hause gehen. Wir hatten mit Sicherheit auch die Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen", spielte er auf einen Kopfball von Philipp Hofmann an.
Auf der anderen Seite hätte ein Union-Stürmer aber im Alleingang dafür sorgen können, dass Bochum am Ende doch mit leeren Händen dasteht. "Wenn ich an die zwei größten Chancen von Kevin Behrens und auch das Abseitstor denke, dann muss man sagen: Machen wir einen Haken dran und nehmen den Punkt gerne mit."
Besonders bitter verlief dagegen die Rückkehr von Keven Schlotterbeck an die alte Wirkungsstätte. Bereits nach zehn Minuten verletzte sich der Innenverteidiger bei einer eigenen Grätsche und zog sich eine tiefe Fleischwunde zu. "Wohl sehr tief, die dann getackert wurde", gab Letsch im Anschluss an die Partie ein kurzes Update.
"Das Positive ist: Keven geht es so weit gut. Wie schnell das geht, weiß ich nicht. Aber ich glaube, dass es nächste Woche eng wird für ihn. Ich hoffe, dass er relativ schnell wieder fit ist, weil wir ihn brauchen." Somit wird Schlotterbeck aller Voraussicht nach am kommenden Samstag (22. April, 15:30 Uhr) beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg fehlen.