Borussia Mönchengladbach spielt in der Fußball-Bundesliga eine durchschnittliche Saison. Sieben Spieltage vor dem Ende liegen die Gladbacher auf Rang zehn, vermutlich geht nach oben und unten nur noch wenig.
Schon jetzt ist klar: Die Borussia wird im Sommer einen großen Umbruch vollziehen. Auch wenn Tony Jantschke und Ersatztorwart Tobias Sippel ihre Verträge um jeweils ein Jahr verlängert haben, wird es ein reges Kommen und Gehen geben.
Dabei muss Gladbach ein Trio ablösefrei gehen lassen, das einen Gesamt-Transferwert von 54,5 Millionen Euro hat. Denn nach Lars Stindl, der in seine Heimat zurückkehren möchte und mit dem Karlsruher SC in Verbindung gebracht wird, werden auch Stürmer Marcus Thuram und Linksverteidiger Ramy Bensebaini (beim BVB gehandelt) Gladbach ablösefrei verlassen.
Dies bestätigte Gladbachs-Sportdirektor Roland Virkus gegenüber vereinseigenen Medien: "Wir waren mit beiden Spielern im offenen Austausch und kannten den aktuellen Stand. Dass sie ihre auslaufenden Verträge nicht verlängern werden, ist schade, weil uns beide in den zurückliegenden vier Jahren sportlich viel gegeben haben. Und wir verstehen auch, dass unsere Fans enttäuscht sind, dass die beiden nicht bleiben. Es war aber in den vergangenen Jahren immer Teil unseres Weges, solche talentierten Spieler zu holen, weiterzuentwickeln – und irgendwann auch ziehen zu lassen, weil wir sie nicht ewig halten können."
Virkus weiter: "Im Idealfall erzielen wir mit diesen Transfers eine attraktive Ablöse. Es ist natürlich nicht gut, dass das nun nicht der Fall ist. Aber: Beide Jungs sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Beide haben uns in den vergangenen Jahren sportlich geholfen und tun es auch aktuell noch. Daher haben sie – bei aller berechtigten Enttäuschung – einen stilvollen Abschied verdient."
Etwas ruppiger ging es in den letzten Tagen bei Marvin Friedrich zu, der noch bis zum 30. Juni 2026 an Gladbach gebunden ist. Er hat seine Unzufriedenheit öffentlich geäußert, gut möglich, dass sich auch hier die Wege am Ende der Saison trennen.
Um eine neue Struktur in den Kader zu bekommen, wie Virkus es nannte, brauchen die Gladbach aber auch zwingend noch Transfereinnahmen. Hier gelten Florian Neuhaus und Manu Koné als Verkaufskandidaten, um das nötige Kleingeld zu generieren, um selber einkaufen zu können. Auch der an den FC Burnley verliehene Jordan Beyer kann eine zweistellige Millionenablöse bringen, er ist gerade mit Burnley in die Premier League aufgestiegen und der Klub hat die Option, den Rechtsverteidiger zu kaufen.
Das Geld könnte unter anderem in Julian Weigl investiert werden, der derzeit nur ausgeliehen ist von Benfica Lissabon. Klar ist auf jeden Fall: Nach einer eher enttäuschenden Saison will Gladbach den Kader umbauen. Es wird ein spannender Sommer.