Es war ein bitteres Debüt, das Thomas Letsch als Trainer des VfL Bochum im vergangenen Oktober erlebte.
Mit 0:4 unterlag sein Team bei RB Leipzig. "Das war kein Einstand, den man sich wünscht", erinnert sich Letsch, bevor die Bochumer erneut gegen Leipzig antreten, am Samstag (15.30 Uhr, RS-Liveticker) kommen die Sachsen ins Ruhrstadion.
Der Coach blickt selbstkritisch zurück: "Ich habe damals Entscheidungen getroffen, die ich nicht mehr so treffen würde. Wir mussten noch dankbar sein, nur 0:4 verloren zu haben." Letsch hatte damals unter anderem eine Fünferkette aufgeboten. Das ging gehörig schief - und der 54-Jährige zog Lehren daraus, setzt seither zumeist auf vier Abwehrspieler.
Überhaupt ist viel passiert seit dem ersten Leipzig-Spiel. Letsch stabilisierte den damals abgeschlagenen VfL, führte ihn zurück ins Geschäft, ließ Spieler wie Christopher Antwi-Adjei aufblühen. In der "Letsch-Tabelle" belegt der VfL den elften Platz. Nur die Gegentorflut bekam er noch nicht in den Griff (37, mit Hoffenheim und Gladbach der schlechteste Wert).
"Der VfL Bochum vom damaligen Spiel hat nichts mit dem heutigen VfL zu tun", betont Letsch. Beim Wiedersehen mit Leipzig "können wir zeigen, dass wir etwas gelernt haben. Wir werden uns sicher anders präsentieren."
VfL Bochum: Das Personal am Dienstag
Vier Spieler fehlten bei der Einheit am Dienstag. Das waren Christopher Antwi-Adjei, Danilo Soares, Cristian Gamboa sowie Simon Zoller. Antwi-Adjei und Soares steigen voraussichtlich am Mittwoch wieder ein, Zoller und Gamboa könnten zum Ende der Woche wieder bereit sein. Für das Spiel gegen Leipzig sind beide allerdings kein Thema.
Und auch die erste Krise mit den Bochumern hat Letsch hinter sich. Nach vier Pleiten in Serie und dem Rückfall ans Tabellenende feierte sein Team am Freitag einen wichtigen 2:0-Sieg beim 1. FC Köln. Aufatmen an der Castroper Straße.
"Wir mussten viel Kritik einstecken, jetzt kam wieder mehr Lob. Das ist natürlich angenehmer, vor allem wenn du schon am Freitag vorlegen kannst", sagt Letsch über die vergangenen Tage. Aber auch bei der vorigen Derbypleite gegen Schalke (0:2) sah Letsch nicht alles negativ. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es völlig anders läuft, wenn wir das 1:0 schießen. So ist halt Fußball, das Ergebnis zählt."
Dank des Erfolgs in Köln sprang Bochum wieder auf Platz 14, und die Konkurrenten im engen Abstiegskampf verpassten es allesamt, drei Punkte einzufahren. "Der Spieltag lief gut für uns, aber es ist nur eine Momentaufnahme."
Denn schon am Wochenende könnte es wieder nach unten gehen, Bochum steht zwei Punkte über dem ersten Abstiegsplatz. "Es wäre natürlich ideal, wenn wir gegen Leipzig etwas mitnehmen können für ein gutes Gefühl in der Länderspielpause", sagt Letsch. (mit gp)