Borussia Dortmund feierte am Freitagabend den zehnten Pflichtspielsieg in Serie. Im mit 81.365 Zuschauern ausverkauften Signal-Iduna-Park besiegte der BVB den direkten Konkurrenten RB Leipzig – in einer intensiven, zweikampfbetonten Partie – mit 2:1 (2:0) und setzte sich zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze der Bundesliga. Rekordmeister Bayern München könnte die Borussia durch einen Sieg beim VfB Stuttgart am Samstagabend wieder von Rang eins verdrängen.
Doch daran wollte nach dem Abpfiff natürlich niemand denken, als "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Sprechchöre durch das Stadion hallten. Entsprechend gut war auch die Stimmung bei Marco Reus, der seine Mannschaft in der 21. Minute per Elfmeter in Führung brachte. Mit seinem 159. Tor im BVB-Trikot steht der Kapitän nun auf einer Ebene mit Klublegende Michael Zorc.
Der 33-Jährige freute sich nach dem Abpfiff im DAZN-Interview über den Dreier, sah aber auch Verbesserungspotenzial: "Die Art und Weise hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen. In der zweiten Halbzeit haben wir kaum mehr den Ball gehalten und hatten wenig Lösungen in der gegnerischen Hälfte. Das war in der ersten Halbzeit deutlich besser. Man muss sagen, dass Leipzig es richtig gut gemacht hat. Aber wir sind natürlich sehr glücklich über den zehnten Sieg in Folge. Am Ende gewinne ich natürlich lieber, anstatt gut zu spielen, aber zu verlieren. Unser großer Wunsch war es, wieder die Tabellenführung zurückzuerobern, Druck zu machen und den Abstand auf Leipzig zu vergrößern. Das haben wir geschafft."
Für den Dortmunder Kapitän war der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 sein viertes Saisontor im 15. Einsatz. Seit 2012 steht Reus beim BVB unter Vertrag. Am Ende der Spielzeit läuft sein Arbeitspapier aus. Als DAZN-Reporter Max Siebald den Offensivspieler zu seiner Zukunft befragte ("Können Sie sich überhaupt vorstellen, dass es dieses Gefühl für Sie nächstes Jahr nicht mehr gibt?"), antwortete Reus:
"Boah, jetzt kommst du aber von der Situation auf einmal da drauf. Nein, natürlich. Ich hoffe nicht. Sorry, ich war jetzt gerade … jetzt hast du mich komplett erwischt."
Danach wurde das Interview beendet. Eine klare Aussage vermied der Spielführer. Bedeutet: Die Zukunft von Marco Reus ist weiterhin offen.