Schalkes Neuzugang Skarke war für den Ruhrpott-Klub noch kein Glücksbringer. Am Donnerstag absolvierte der Leihspieler, den die Schalker von Union Berlin losgeeist haben, um in der Offensive mehr Power zu entfachen, den obligatorischen Medizincheck, nahm vor dem Heimspiel gegen Leipzig zum ersten Mal am Training teil und sah sich sein neues Team von der Tribüne aus an.
Zur Pause lag Schalke sang- und klanglos 0:4 gegen RB Leipzig hinten, so dass Sky-Experte Dietmar Hamann schon ganz Böses ahnte: "Man möchte ihnen irgendwie helfen. Selbst als Nicht-Schalke-Fan tut das weh. Sie müssen schauen, dass sie nicht sieben oder acht kriegen."
Tim Skarke hatte die Hoffnung beim Gespräch mit dem Bezahlsender noch nicht aufgegeben. Der 26-Jährige, für den Schalke eine Option auf Weiterverpflichtung in das Leihgeschäft eingebaut hat, meinte: "Ich bin mal gespannt, wie die Mannschaft reagiert. Wir müssen defensiv kompakter stehen und dann ein, zwei Törchen machen."
Das klappte nicht ganz, aber immerhin kamen die Schalker durch das Bundesliga-Premieren-Tor von Soichiro Kozuki positiv in die zweite Halbzeit. Zum Schluss klappte das Kartenhaus wieder zusammen, Schalke fing sich noch zwei Einschüsse, blieb aber unter den von Didi Hamann befürchteten sieben oder acht Treffern.
Die Frage, warum sich Tim Skarke die Mission Klassenerhalt beim defensiv anfälligen Tabellenletzten überhaupt antut, beantwortet er so: "Ich glaube, es ist eine schwierige Situation. Für mich ist wichtig, Spielzeit zu sammeln. Klar ist es eine schwierige Aufgabe – aber machbar."
Als seine Stärken bezeichnet der Wirbelwind, der bei Union Berlin in der aktuellen Serie nur auf ganz wenige Einsatzminuten kam, Schnelligkeit und Durchsetzungswille. Eigenschaften, die Schalke im Kampf um den Klassenerhalt gut gebrauchen kann.
Am Sonntag im West-Kracher gegen den 1. FC Köln dürfte Tim Skarke seinen Platz im Zuschauerbereich mit der Rolle auf dem Rasen tauschen. „Wir brauchen positive Energie, damit wir in einen Flow kommen", sagt der Winter-Neuzugang. Nach der 1:6 Leipzig-Abfuhr gilt das mehr denn je.